Gelangt Putin so an sanktionierte Güter? Russland soll laut Bericht geheime Handelskanäle mit Indien aufgebaut haben

04.09.24 11:33 Uhr

Die "FT" berichtet über Pläne, wonach Russland verdeckte Handelskanäle mit Indien aufgebaut hat. Russland will so seine Öl-Gewinne benutzen.

Wladimir Putin und Narendra Modi bei einem Treffen im Juli 2024.
Wladimir Putin und Narendra Modi bei einem Treffen im Juli 2024.
picture alliance / TheKremlinMoscow-SvenSimon | The Kremlin Moscow

Russland hat laut Berichten der „Financial Times“ geheime Handelskanäle mit Indien aufgebaut.

In Dokumenten, die der „FT“ vorliegen, hat eine russische Organisation einen Plan zur Förderung des Handels mit Indien vorgelegt.

Konkret geht es darum, einen Weg zu finden, wie Russland seine Rupien ausgeben und an sanktionierte Güter gelangen kann.

Seit Beginn der russischen Invasion wurden zahlreiche Sanktionen gegen das Land verhängt. In dieser Zeit ist Indien für Russland zu einem wichtigen Handelspartner geworden. Wie eng die Beziehungen sind, zeigen Dokumente, die der "Financial Times" vorliegen.

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Dokumente zeigen Pläne für verdeckte Handelskanäle

Offizielle Dokumente der russischen Regierung, die von der "Financial Times" eingesehen wurden, legen nahe, dass Russland sensible Güter in Indien gekauft hat. Zudem soll es Pläne geben, Produktionsstätten in Indien zu errichten, um die Versorgung mit wichtigen militärischen Komponenten sicherzustellen.

So soll das russische Industrie- und Handelsministerium im Oktober 2022 Pläne in Höhe von 82 Milliarden Rubel (damals rund 1,1 Milliarden Euro) ausgearbeitet haben. Die Pläne sollen die Versorgung mit kritischen elektrischen Komponenten über Kanäle sicherstellen, die für westliche Regierungen nicht einsehbar sind.

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Russland wollte Erlöse aus Öl-Verkäufen weiterverwenden

Wie die "FT" schreibt, bot Indien Russland eine "wirtschaftliche Rettungsleine", als westliche Länder Sanktionen verhängten. Indien sei ein wichtiger Abnehmer von russischem Rohöl und der Handel habe im Fiskaljahr 2023/2024 ein Rekordniveau von rund 60 Milliarden Euro erreicht. Die Zeitung betont weiter, dass ein Teil dieses Handels in Rupien abgewickelt werde und Russland daher einen entsprechenden Überschuss in dieser Währung habe.

Ein Weg, diesen Überschuss loszuwerden, wird in einem Brief an eine dubiose Handelsorganisation mit Verbindungen zu russischen Sicherheitsdiensten beschrieben. Der Plan sieht vor, die "beträchtlichen Reserven" an Rupien zu nutzen, um kritische Güter, die zuvor aus westlichen Ländern kamen, nun aus Indien zu beziehen.

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Um welche Güter geht es bei den Plänen?

Laut "FT" geht es bei den Plänen vor allem darum, die Versorgung mit sogenannten "Dual-Use"-Gütern sicherzustellen. "Dual-Use"-Güter können sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden und unterliegen daher auch westlichen Sanktionen. Wie die Zeitung weiter schreibt, handelt es sich dabei um Kommunikations- und Servertechnologie sowie andere komplexe elektronische Güter.

Es sei unklar, inwieweit der Plan von 2022 umgesetzt worden sei, schreibt die "FT". Handelsdaten zeigten jedoch, dass die Verflechtungen in den entsprechenden Produktkategorien tiefer geworden seien.

aeh