Lufthansa-Aktien erholen sich von jüngstem Rutsch
Der Trudelkurs der Lufthansa setzt sich fort.
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Nach ihrem deutlichen Rückfall um mehr als ein Fünftel seit dem vergangenen Dienstag robbten sich die Papiere am Freitagmorgen wieder an die Marke von 11 Euro heran. An der DAX-Spitze notierten die Anteilsscheine zum Handelsschluss via XETRA mit 3,1 Prozent im Plus bei 10,47 Euro, nachdem es zuvor bis auf ein Tageshoch bei 10,89 Euro hochgegangen war.
Die Anleger nutzten vor dem Wochenende die wieder günstigeren Einstiegskurse, nachdem die Lufthansa-Aktien am Donnerstag vom Kurseinbruch am deutschen Aktienmarkt mitgerissen worden waren und zum Schluss rund neun Prozent eingebüßt hatten. Die Sorge um eine schnelle Erholung der Wirtschaft von der Corona-Pandemie, angefacht durch düstere Konjunkturprognosen der US-Notenbank Fed, hatte den DAX zurück unter die runde Marke von 12 000 Punkten gedrückt und auch die Touristikbranche europaweit schwer belastet. In diesem Sog waren auch Aktien von Flugzeugbauer Airbus und Triebwerkshersteller MTU weiter in die Knie gegangen, konnten sich am Freitag aber ebenfalls mit Aufschlägen von jeweils mehr als fünf Prozent wieder erholen.
Unterdessen reißen die Schlagzeilen um die wegen der Corona-Krise in Schieflage geratene Lufthansa nicht ab: Die Airline, die im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingeflogen hatte, und Arbeitnehmervertreter ringen weiter um ein Sparpaket. Die Lufthansa hatte nach einem Gipfel mit Gewerkschaften am Vortag den rein rechnerischen Überhang an Vollzeitstellen auf 22 000 beziffert, zuletzt war noch von deutlich mehr als 10 000 die Rede gewesen.
Die Lufthansa-Aktie, die wegen der hohen Kursverluste zum 22. Juni in den MDAX absteigt, liegt seit dem Corona-Crash Ende Februar aktuell noch mit mehr als einem Viertel im Minus. Angeschoben durch die Pläne für das staatliche Rettungspaket von neun Milliarden Euro und die schrittweise Lockerung der internationalen Reisebeschränkungen hatte sich das Papier seit seinem Tief bei rund sieben Euro Ende April um knapp 80 Prozent erholen können, bevor am Dienstag eine Korrektur eingeläutet wurde. Dazu trug am Folgetag auch eine Abstufung der Schweizer UBS um zwei Stufen von "Buy" auf "Sell" bei.
In den nächsten Wochen dürfte die Aktie weiter im Fokus der Börsianer stehen: Wenige Tage nach dem DAX-Abstieg will Lufthansa-Chef Carsten Spohr am 25. Juni auf einer außerordentlichen Hauptversammlung ein Sparkonzept präsentieren. Die Aktionäre sollen an dem Tag grünes Licht für das staatliche Rettungspaket geben, das auch die Beteiligung des Bundes vorsieht. Im Gegenzug muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben.
Lufthansa will Corona-Tests vor Abflug anbieten
Die Lufthansa will Passagieren vor Abflug in der Coronakrise die Möglichkeit von Tests auf das Virus anbieten. Nach Informationen des "Spiegel" will das Unternehmen noch im Juni oder spätestens Anfang Juli an den Flughäfen in Frankfurt und München die Dienstleistung zur Verfügung stellen. In Testcentern, die von externen Partnern betrieben werden, können sich Passagiere auf das Virus untersuchen lassen. Das Ergebnis liege binnen vier Stunden vor. Nach Angaben eines Lufthansa-Sprechers richtet sich das Angebot vor allem an Reisende, die in Länder fliegen, die bei der Einreise einen Corona-Test verlangen.
Sollte bei Economy-Kunden auf Langstreckenverbindungen verstärkt der Wunsch nach einem freien Mittelsitz aufkommen, erwägt auch die Lufthansa, diese Dienstleistung nach dem Vorbild ihrer Tochter Eurowings einzuführen, allerdings gegen Aufpreis. "Billig wird das nicht", zitierte der "Spiegel" Lufthansa-Vorstandsmitglied Christina Foerster.
/tav/ag/mis
FRANKFURT (dpa-AFX)
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