Gegen Werksschließung

Conti-Aktie im Minus: Protest gegen Stellenabbau vor Continental-Aufsichtsratsitzung - Kritik von SPD

29.09.20 13:15 Uhr

Conti-Aktie im Minus: Protest gegen Stellenabbau vor Continental-Aufsichtsratsitzung - Kritik von SPD | finanzen.net

Gegen den angekündigten Stellenabbau des Automobilzulieferers Continental wollen Arbeitnehmer und Gewerkschafter anlässlich der Aufsichtsratsitzung am Dienstag (12.00 Uhr) in Hannover protestieren.

Werte in diesem Artikel
Aktien

63,94 EUR -1,06 EUR -1,63%

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) fordert den Aufsichtsrat der Continental-AG auf, gegen die Schließung des Aachener Reifenwerks mit rund 1.800 Mitarbeitern zu stimmen. Der Vorstand müsse in die Pflicht genommen werden, tarifliche und betriebliche Lösungen zu präsentieren, um Entlassungen zu vermeiden. Zu der zentralen Kundgebung der IG BCE und IG Metall vor dem Tagungsort erwarten die Gewerkschaften rund 2000 Menschen, die aus Conti-Standorten bundesweit anreisen sollen.

Conti will unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise weltweit 30 000 Stellen "verändern", davon 13.000 in Deutschland. Zwar werden Mitarbeiter dabei auch weiterqualifiziert, parallel jedoch ebenso Stellen gestrichen oder verlagert. "Es fand keine Einbindung der Mitbestimmung bei der Vorbereitung der Entscheidungen des Vorstands statt - weder betrieblich noch auf Unternehmensebene", heißt es in einer Resolution der Gewerkschaft und Betriebsräte.

SPD kritisiert Conti: Schließungspläne 'völlig falsches Signal'

Die SPD hat die Spitze des Autozulieferers attackiert und das Unternehmen aufgefordert, Pläne für die Schließung von Standorten zurückzunehmen. "Die Schließungs- und Verlagerungspläne von Continental senden ein völlig falsches Signal für den Industriestandort Deutschland", sagte Katja Mast, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, der Deutschen Presse-Agentur. "Wer von staatlichen Leistungen wie Kurzarbeitergeld profitiert, von dem erwarte ich eine Grundsolidarität zu den Beschäftigten im Unternehmen und nicht allein das Schielen auf Gewinnmaximierung."

SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte: "Von staatlicher Unterstützung zu profitieren und dann Arbeitsplätze zu verlagern, ist ein Unding. Conti profitiert in erheblichem Umfang vom Kurzarbeitergeld."

Conti will die Reifenproduktion in Aachen bis Ende 2021 schließen. Am Mittwoch berät der Aufsichtsrat des Konzerns. Unter dem Druck des Strukturwandels in der Autoindustrie und der Corona-Absatzkrise will Continental weltweit 30 000 Stellen "verändern", davon 13 000 in Deutschland. Dazu gehören neben Umschulungen von Mitarbeitern auch viele Streichungen oder Verlagerungen von Jobs.

Mast sagte, die Entscheidung zur Werksschließung müsse im Aufsichtsrat zurückgenommen werden. "Wir unternehmen alles, um den Beschäftigten im Strukturwandel in der Autoindustrie gemeinsam mit Unternehmern und Gewerkschaften Sicherheit und Perspektive zu geben. Der Aufsichtsrat von Conti muss sich gut überlegen, ob er dieses Vertrauen zerstören und die Sozialpartnerschaft derart beschädigen will." Verlagerung bedeute Know-how-Verlust und das Wegbrechen wichtiger Branchenkenntnisse.

Bartol sagte: "Die Familie Schaeffler hat offenbar das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft nicht verstanden." Die Schaeffler-Holding ist Großaktionär bei Conti. "Ich erwarte von den Verantwortlichen bei Conti, sich gerade in der aktuellen Krise klar zum Standort Deutschland zu bekennen und hier Beschäftigung zu sichern", so Bartol. "Das Verhalten der Unternehmensleitung erschwert die im Strukturwandel notwendige Kooperation von Unternehmen, Gewerkschaften und Staat beim Umbau der Autoindustrie." Aus reinen Renditegründen hoch rentable Produktionsteile in Billiglohnländer verlagern zu wollen, sei ein Affront für die Beschäftigten.

Aktuell verliert die Continental-Aktie via XETRA 1,06 Prozent auf 91,60 Euro.

/höz/DP/nas

HANNOVER (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Continental

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Continental

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Continental

Nachrichten zu Continental AG

Analysen zu Continental AG

DatumRatingAnalyst
05.12.2024Continental BuyJefferies & Company Inc.
05.12.2024Continental Market-PerformBernstein Research
03.12.2024Continental OverweightBarclays Capital
29.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
27.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
05.12.2024Continental BuyJefferies & Company Inc.
03.12.2024Continental OverweightBarclays Capital
27.11.2024Continental OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024Continental BuyUBS AG
15.11.2024Continental BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
05.12.2024Continental Market-PerformBernstein Research
18.11.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
12.11.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
09.10.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
08.08.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
29.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
27.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
13.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
11.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
21.10.2024Continental UnderperformBernstein Research

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Continental AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"