Nobelpreisträger Robert Shiller: US-Aktien werden noch viel höher steigen
Laut Robert Shiller haben US-Aktien immer noch Spielraum, um sprunghaft anzusteigen und neue Höchststände zu erreichen. Der Nobelpreisträger warnt jedoch vor dieser Marktstärke.
Nobelpreisträger Robert Shiller, der bekannt für seine Analysen von Vermögenspreisblasen ist, sieht in der derzeitigen Stärke des amerikanischen Aktienmarktes eine Gefahr für Anleger. Bereits zuvor hatte er gewarnt, dass der US-Aktienmarkt überbewertet sei.
Der Handelskonflikt steht nicht im Fokus
Die USA machen trotz der jüngsten Entwicklungen im Handelskonflikt mit China im Hinblick auf die Stärke der heimischen Wirtschaft und des Aktienmarkts gute Fortschritte. Obwohl der Handelskonflikt für viele Strategen die Gefahr schlechthin darstellt, richtet Shiller seinen Fokus auf die Unterstützung des US-Präsidenten Donald Trump für amerikanische Unternehmen. Denn diese wirke sich genauso auf die Wirtschaft aus wie der Handelskonflikt. Der jüngste Gewinnanstieg sei laut Shiller das Resultat eines außergewöhnlich geschäftsorientierten Präsidenten, der alles deregulieren will und niedrige Steuern bevorzugt.
Shiller betonte jedoch, dass das derzeitige Steuerklima nicht langfristig anhalten werde und Unternehmensgewinne zurückgehen würden.
Eine schlechte Zeit an der Börse
Die Anzeichen für einen möglichen Crash sind laut Shiller deutlich erkennbar. Das durch Shiller popularisierte Kurs-Gewinn-Verhältnis, welches Bewertungen über einen Zeitraum von zehn Jahren betrachtet, um Schwankungen auszugleichen, liegt aktuell bei 33 Punkten und hält damit den höchsten Stand seit Juni 2001. Im Vergleich, im Jahr 2000, kurz vor dem Dotcom-Crash, erreichte es 44 Punkte.
Zuvor hatte Shiller Abstand von der Erhöhung seiner Aktienpositionen in den USA genommen und darauf hingewiesen, stattdessen in Märkte in Übersee zu investieren. "Wir starten einen Handelskrieg. Denken die Leute nicht darüber nach? Ist das eine gute Sache? Ich weiß es nicht, aber ich denke, es ist wahrscheinlich eine schlechte Zeit an der Börse," sagte Shiller gegenüber "CNBC".
Der Yale-Ökonom konnte seine Warnung jedoch ein wenig entschärfen. "Es ist nicht so, als würde ich einen Sturz vorhersagen", sagte Shiller. Er warne lediglich vor einer langfristigen Phase mit sinkenden Renditen.
Redaktion finanzen.net
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