Walmart-Aktie steigt dennoch auf Rekordhoch: Langsameres Wachstum erwartet - Übernahme von VIZIO
Der Supermarktkonzern Walmart erwartet wegen der Kaufzurückhaltung ein schwächeres Wachstum im neuen Geschäftsjahr.
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Der Ausblick fiel jedoch ebenso wie das 2023er-Ergebnis besser als erwartet aus. Konzernchef Doug McMillon plant zudem die milliardenschwere Übernahme des Smart-TV-Herstellers VIZIO. Mit dem Zukauf will der Manager die Kunden besser an den Walmart-Konzern binden und das Werbegeschäft ankurbeln.
Walmart hatte in der Vergangenheit in Bereiche außerhalb des Einzelhandels expandiert, in denen schnelles Wachstum und bessere Margen zu erwarten sind. Für den Zukauf will Walmart-Chef McMillon rund 2,3 Milliarden US-Dollar (rund 2,1 Mrd Euro) in die Hand nehmen.
Denn im eigentlichen Geschäft rechnet der US-Shopping-Riese mit einem langsameren Wachstum als im vergangenen Jahr. "Sie sind wählerisch", sagte Finanzvorstand John David Rainey über die Walmart-Kunden. Konsumenten kauften zwar weiter regelmäßig ein, gäben jedoch weniger Geld aus. Die gedämpfte Konsumlaune dürfte in dem bis Ende Januar 2025 laufenden Geschäftsjahr in Teilen anhalten.
Der Umsatz soll zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum von drei bis vier Prozent erreichen, teilte der Konzern bei der Zahlenvorlage für das vergangene Geschäftsjahr in Bentonville (US-Bundesstaat Arkansas) mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie dürfte bei 6,70 bis 7,12 Dollar liegen. Steven Shemesh, Experte bei der kanadischen Bank RBC, lobte den Ausblick. Walmart bleibe beim Umsatz trotz des schwierigen Umfelds zuversichtlich und habe die Kosten weiter im Griff.
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr (per Ende Januar) war der Umsatz währungsbereinigt um 5,5 Prozent auf gut 648 Milliarden US-Dollar geklettert. Das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte um fast sechs Prozent auf 6,65 Dollar. Unter dem Strich verdiente Walmart mit 15,5 Milliarden Dollar knapp ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.
Anleger feierten das Ergebnis und den Ausblick. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten um bis zu 6,45 Prozent auf 181,34 Dollar zu und war damit so teuer wie noch nie. Das Niveau konnte sie nicht ganz halten: Mit einem Plus von vier Prozent lag das Papier zuletzt aber immer noch an der Spitze des Dow Jones. Auch im bisherigen Jahresverlauf zählen die Walmart-Anteile zu den stärksten Titeln im US-Leitindex. Mit dem Anstieg am Dienstag näherte sich zudem der Börsenwert der Marke von 500 Milliarden Dollar.
So reagiert die Walmart-Aktie
Ein starkes Abschneiden des Handelsriesen Walmart auf dem US-Heimatmarkt hat den Aktien am Dienstag ein Rekordhoch eingetragen. Erstmals in ihrer Börsenhistorie überquerte der Kurs die Marke von 180 US-Dollar. Zuletzt stand ein Aufschlag von 4,4 Prozent auf knapp 178 Dollar zu Buche. Damit lagen Walmart unangefochten auf Platz eins im Leitindex Dow Jones 30 Industrial. Im bisherigen Jahresverlauf zählt das Papier mit einem Anstieg von fast 13 Prozent zu den stärksten Titeln im Dow Jones.
Analyst Christopher Horvers von der Bank JPMorgan lobte bei Walmart vor allem die jüngste Geschäftsentwicklung auf dem Heimatmarkt. Diese habe die Profitabilität des Handelskonzerns angetrieben. Als Folge habe der an der Börse wichtige Gewinn je Aktie die Markterwartung um fast zehn Prozent übertroffen. Auch die Umsatzprognose für das laufende erste Quartal übertreffe den Marktkonsens. "Alles in allem ein starkes viertes Quartal von Walmart", bilanzierte Horvers.
Dass Walmart eine milliardenschwere Übernahme des SmartTV-Herstellers VIZIO stemmen will, trübte die gute Stimmung an der Wall Street nicht ein. Vielmehr näherte sich der Börsenwert des Unternehmens am Dienstag der runden Marke von 500 Milliarden US-Dollar - zuletzt lag der Wert bei rund 480 Milliarden Dollar. Damit macht Walmart im Leitindex Dow nun dem Krankenversicherer UnitedHealth den fünften Rang streitig.
Vor den beiden Unternehmen aus der Handels- beziehungsweise Versicherungsbranche liegen noch die Finanzkonzerne JPMorgan, Visa sowie die beiden Tech-Giganten Apple und Microsoft, deren Bewertungen jedoch ungleich höher sind.
/ngu/stw/jha/
BENTONVILLE (dpa-AFX)
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