Aramco feiert Weltrekord-Börsengang - die Banken schauen aber in die Röhre
Der saudische Ölkonzern Aramco hat in der vergangenen Woche einen IPO-Rekord aufgestellt und den größten Börsengang aller Zeiten gestemmt. Doch die betreuenden Banken können davon offenbar kaum profitieren.
Werte in diesem Artikel
• Weltgrößtes IPO für Banken eine Enttäuschung
• Aramco überweist Großteil der Gebühren an heimische Finanzhäuser
• Kostendeckung für ausländische Banken kaum möglich
Rund 26 Milliarden US-Dollar spülte der Gang an die saudische Börse in Tadawul in die ohnehin prall gefüllten Kassen des Ölriesen Saudi Aramco. Der Staatskonzern gilt als das profitabelste Unternehmen der Welt und hat durch sein IPO in Sachen Börsenbewertung den Techkonzern Apple links überholt. Auch die direkte Konkurrenz kann nicht ansatzweise mithalten mit dem Ölriesen: Aramco ist wertvoller als die fünf größten Ölkonzerne ExxonMobil, Shell, BP, Chevron und TOTAL zusammen.
Für Banken war das Mega-IPO keine Goldgrube
Doch die Banken, die an dem Geschäft mitgearbeitet haben und dafür gesorgt haben, dass der Ölkonzern sein Milliarden-IPO stemmen und die Aktien unters Anlegervolk bringen konnte, profitieren kaum von der Mega-Bewertung und den Rekorden, die Aramco im Rahmen seines Börsengangs aufgestellt hat.
Wie "Bloomberg" berichtet, sollen die Finanzhäuser, die das IPO betreut haben, insgesamt 64 Millionen US-Dollar ausbezahlt bekommen. Dies entspricht rund 0,25 Prozent der Einnahmen, die Aramco im Rahmen des Börsengangs erzielt hat. Dies sei eine "Enttäuschung für die Wall Street Banken, die aggressiv nach einem Spot für den Deal gesucht haben", so das Blatt unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Aramco zahlt (vorerst) nur die Grundgebühr
Demnach wolle der Ölriese erst zu einem späteren Zeitpunkt darüber entscheiden, ob über die Grundgebühr hinaus zusätzliche Zahlungen geleistet werden sollen - auch über die Höhe möglicher zusätzlicher Gebühren wurde noch nicht entschieden. So oder so würden in diesem Fall insbesondere die heimischen Finanzhäuser profitieren, die den Großteil der IPO-Aufträge an Land gezogen hatten, heißt es weiter.
Dies ist der Tatsache zu schulden, dass Aramco nach jahrelangen Planungen schlussendlich nur einen marginalen Anteil seiner Aktien öffentlich halten lässt - und das zudem vorerst ausschließlich an der Heimatbörse Tadawul. Entsprechend sind lokale Banken der Nutznießer: Sie sollen 10,4 Millionen US-Dollar ausbezahlt bekommen - an die größten ausländischen Finanzhäuser, darunter Wall Street-Größen wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und JPMorgan, sollen dem Vernehmen nach 3,5 Millionen US-Dollar für ihre Mitarbeit gehen. Nicht-saudische Banken könnten damit nicht einmal die Kosten decken, die die Arbeit am Mega-Börsengang verursacht habe, so Bloomberg weiter.
Vergleichsweise kleiner Deal
Für Goldman Sachs & Co. hat sich der größte Börsengang aller Zeiten also nicht gelohnt. Zumal die Saudis deutlich weniger bezahlt haben, als Banken für einen IPO-Prozess in der Regel erhalten. Alibaba, der bisherige Rekordhalter in Sachen IPO, hatte 300 Millionen US-Dollar - einschließlich Performance-Gebühren - für die beteiligten Banken locker gemacht.
Alles in allem hätten IPO-Banken 2019 durchschnittlich Gebühren von 4,1 Prozent des Transaktionsvolumens aufrufen können.
Redaktion finanzen.net
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