Reserven schmelzen

Gaspreis erreicht höchsten Stand seit zwei Jahren

10.02.25 12:43 Uhr

Gaspreise auf Rekordniveau - Höchster Stand seit 24 Monaten | finanzen.net

Der Preis für europäisches Erdgas ist weiter im Höhenflug.

Am Montag erreichte er mit der Aussicht auf weiter niedrige Temperaturen den höchsten Stand seit zwei Jahren. Der richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat wurde an der Börse in Amsterdam bei 58,75 Euro je Megawattstunde (MWh) gehandelt. Das ist der höchste Stand seit Februar 2023.

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Nach Einschätzung von Experten des Vergleichsportal Verivox haben die gestiegenen Großhandelspreise, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und höhere Netzentgelte auch die Gaspreise für private Haushalte deutlich verteuert.

Experten vom Vergleichsportal Verivox rechnen vorerst nicht mit einer spürbaren Entspannung der Lage: "Derzeit sehen wir keine Signale für langfristig sinkende Großhandelspreise für Gas", heißt es in einer Mitteilung. Daher sei für die privaten Haushalte in Deutschland mit Angeboten zu rechnen, die "eher steigen als sinken werden".

Seit Mitte Dezember geht es mit dem Gaspreis tendenziell nach oben, wobei sich der Anstieg in den vergangenen Handelstagen beschleunigt hat. In dieser Zeit verteuerte sich der Rohstoff über 40 Prozent. Am Markt wurde weiterhin auf Wetterprognosen verwiesen. Demnach dürften die Temperaturen in den kommenden Tagen in Nordwesteuropa sinken, was den Heizbedarf erhöhen dürfte.

Im Verlauf eines Jahres haben sich die Großhandelspreise für Gas in etwa verdoppelt. Händler erklärten die Entwicklung auch mit den im Vergleich zum Vorjahr stärker geleerten Gasspeichern. Seit Beginn des Jahres geht es mit den Gasreserven kontinuierlich nach unten.

Wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, ist der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland in der vergangenen Woche unter 50 Prozent gefallen. Zu Beginn des Jahres waren die deutschen Speicher noch zu knapp 80 Prozent gefüllt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte der Füllstand Anfang Februar etwa 72 Prozent betragen.

Trotz des jüngsten Anstiegs liegt der Preis für europäisches Erdgas immer noch deutlich unter dem Niveau, das er in der Frühphase des Ukraine-Kriegs erreicht hatte. Im Sommer 2022 waren die Notierungen zeitweise auf deutlich mehr als 300 Euro gestiegen.

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AMSTERDAM/FRANKFURT (dpa-AFX)

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