Merz bleibt thyssenkrupp als Konzernchefin erhalten - Aktie sehr gefragt
Martina Merz wird den kriselnden Stahl- und Industriekonzern thyssenkrupp länger als nur ein Jahr führen.
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Nach dem Verkauf der Aufzugssparte ist beim kriselnden Ruhrkonzern Thyssenkrupp innerhalb von wenigen Wochen ein weiterer Unsicherheitsfaktor beseitigt: Vorstandschefin Martina Merz wird länger als die ursprünglichen zwölf Monate an der Spitze bleiben. Der Personalausschuss des Aufsichtsrates empfahl, die ehemalige Bosch-Managerin ab April für drei Jahre als Vorstandschefin zu bestellen. Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm bezeichnete dies als "die beste denkbare Lösung" für das Unternehmen.
Damit hat die 57-Jährige das Mandat, alle Maßnahmen zu einer umfassenden Sanierung auch umzusetzen, die sie im Mai vorschlagen will. Merz sprach von einem Veränderungsprozess des Führungsteams und aller Mitarbeiter. "Gemeinsam werden wir das Unternehmen wieder erfolgreich machen."
Merz war im vergangenen Herbst überraschend vom Aufsichtsrat für ein Jahr als Vorstandschefin des Konzerns entsandt worden, nachdem das Kontrollgremium mit dem glücklosen Vorgänger Guido Kerkhoff die Geduld verloren hatte. Er sei bei den drängenden Problemen zu zögerlich gewesen, hieß es später.
Thyssenkrupp steckt in einer existenzbedrohlichen Krise. Der Konzern verbrennt seit Jahren Geld, in etlichen Geschäftsfeldern ist das Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig. Weil die Mittel knapp sind, ist sogar das Stahlgeschäft ins Hintertreffen geraten. Einziger margenstarker Ertragsbringer war zuletzt noch die Aufzugssparte.
Sie komplett zu verkaufen, wäre lange undenkbar gewesen. Doch Merz hat einen Verkaufserlös von 17,2 Milliarden Euro erzielt, der ausreichen wird, die hohen Pensionslasten und die Verschuldung so zu senken, dass erwirtschafteten Gewinne auch tatsächlich wieder in der Kasse bleiben. Wie genau das Geld eingesetzt wird, will Merz im Mai verraten. Dann soll nach einer detaillierten Prüfung feststehen, welche Geschäfte bleiben, für welche der Konzern Partner braucht und welche er aufgibt.
Auf der Hauptversammlung Ende Januar musste Merz die Anteilseigner noch vertrösten. Sie versprach seinerzeit, jeder Stein werde in den nächsten Wochen und Monaten umgedreht. Die Managerin, die viele Jahre ihrer Karriere Sanierungsfälle gemanagt hat, verfolgt ihre Pläne beharrlich.
Merz war im Herbst zunächst nur für ein Jahr vom Aufsichtsrat in den Vorstand entsandt worden. Ohne die jetzige Bestellung wäre sie im Oktober dorthin zurückgekehrt. Fragen nach ihrer Zukunft im Unternehmen war die Schwäbin zuletzt ausgewichen. Dies sei eine Entscheidung des Aufsichtsrates. Deren Chef Russwurm sagte jetzt: "Martina Merz hat bewiesen, dass ihr Ansatz richtig ist und ihre Konsequenz Wirkung hat. Die Veränderungen im Unternehmen sind deutlich erkennbar. Wir wollen, dass sie genauso kraftvoll weitermacht."
Nicht weiter macht Finanzchef Johannes Dietsch. Er verlässt den Konzern Ende März auf eigenen Wunsch. Er sei in erster Linie von Bayer zu Thyssenkrupp gekommen, um die dann nicht realisierte Aufteilung des Konzerns zu begleiten. Mit dem Verkauf des Aufzugsgeschäftes sei seine Aufgabe nun erfüllt.
Nachfolger von Dietsch als Finanzvorstand wird Klaus Keysberg, der zuletzt das Stahl- und Materialgeschäft im Konzernvorstand verantwortete. Diese soll auch so bleiben. Vorstandschefin Merz dagegen wird die Ressortverantwortung für den Anlagenbau übernehmen. Mit dem Ausscheiden von Dietsch wird der Konzernvorstand kleiner. Dritter im Bunde ist noch Arbeitsdirektor Oliver Burkhard.
Die thyssenkrupp-Aktie gewinnt im XETRA-Handel derzeit 7,41 Prozent auf 3,81 Euro.DJG/rio/jhe
FRANKFURT (Dow Jones)
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