Bundesregierung erhöht BIP-Prognose 2021 auf 3,5 Prozent
Die Bundesregierung rechnet trotz des neuerlichen Lockdowns mit einer besseren Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut der Frühjahrsprojektion um 3,5 Prozent steigen, im Januar war die Regierung noch von 3,0 Prozent ausgegangen. Für 2022 erwarten die Beamten einen Zuwachs in Höhe von 3,6 Prozent.
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach von einem "Mutmacher trotz der aktuell ernsten Infektionslage". Spätestens 2022 werde Deutschland seine alte Stärke wieder erreicht haben. "Unsere Wirtschaft ist stark, robust und startklar für den Neustart."
Dennoch ist die Bundesregierung weniger optimistisch als die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute. Diese hatten in ihrer Gemeinschaftsprognose am 15. April sogar einen BIP-Zuwachs um 3,7 Prozent für das laufende Jahr vorhergesagt. Für 2022 soll es dann ein Plus von 3,9 Prozent geben.
Der Projektion der Bundesregierung liegt die Annahme zugrunde, dass die Corona-Beschränkungen im Laufe des zweiten Quartals graduell gelockert werden können. "Danach wird eine deutliche Erholung der Binnenwirtschaft und der privaten Konsumausgaben erwartet", erklären Altmaiers Ökonomen. Auch präsentierten sich - trotz des anhaltenden Infektionsgeschehens - vor allem die Industriekonjunktur und das außenwirtschaftliche Umfeld als wichtige Impulsgeber im laufenden Jahr. Aufgrund der positiven Entwicklung der Absatzmärkte erwartet die Bundesregierung, dass die deutschen Exporte um deutliche 9,2 Prozent zulegen, 2022 dann um 4,5 Prozent.
Von Petra Sorge
BERLIN (Dow Jones)
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