Konjunkturängste zurückgedrängt: Dow Jones schafft kleinen Schlussgewinn
An der Wall Street haben sich die Anleger am Donnerstag doch noch zu Käufen durchgerungen.
Der Dow Jones schloss 0,17 Prozent fester bei 27.739,73 Zählern. Zum Handelsstart hatte er noch um 0,25 Prozent auf 27.622,68 Punkte nachgegeben, sich dann aber im Verlauf ins Plus gekämpft und dieses bis zur Schlussglocke verteidigt.
Fed sorgt schon am Vortag für schwächere Kurse
Das am Vortag veröffentlichte Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung habe weiter die Stimmung getrübt, schrieb Analyst Mark Chandler vom Analysehaus RBC. Die Fed habe ihre vorsichtige Einschätzung der wirtschaftlichen Aussichten bekräftigt und lediglich eine "lauwarme Unterstützung" für die von manchen Experten erhoffte Strategie der Zinskurvenkontrolle erkennen lassen. Mit dieser könnten die Währungshüter versuchen, die längerfristigen Zinsen zu steuern, um die negativen Folgen der Virus-Krise einzudämmen.
Keine Klarheit durch Aussagen im Fed-Protokoll
Im Protokoll ihrer jüngsten Sitzung, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, hatten die Notenbanker betont, dass die US-Wirtschaft vor allem mehr staatliche Unterstützung benötige, um die Corona-Krise zu bewältigen. Verhandlungen zwischen den Demokraten und den Republikanern über weitere Hilfsmaßnahmen kommen aber seit Wochen nicht voran. Und der in die heiße Phase gehende Präsidentschaftswahlkampf könnte zu einem zusätzlichen Hindernis auf dem Weg zu einer Einigung werden. Ohne weitere Unterstützung, so die Befürchtung, dürfte der für die US-Wirtschaft so wichtige private Konsum einbrechen und die Erholung der Konjunktur ausbremsen.
Eine Reihe von Mitgliedern des Offenmarktausschusses sprach sich zudem dafür aus, erst "irgendwann" für mehr Klarheit beim künftigen Zinspfad, der sogenannten Forward Guidance, zu sorgen. Im vorherigen Protokoll hatte es noch geheißen, dass man dies auf einem der nächsten Treffen machen wolle. Doch selbst diese etwas geänderte Wortwahl gebe keinen Grund, sich große Sorgen zu machen, betonte ein Experte.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen wider Erwarten
Auch vom Arbeitsmarkt kommen negative Impulse. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 15. August wider Erwarten zugelegt.Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 135.000 auf 1.106.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte.
Frühindikatoren steigen stärker als erwartet
Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich den dritten Monat in Folge aufgehellt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren stieg im Juli um 1,4 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten lediglich einen Zuwachs um 1,1 Prozent erwartet. Im Juni war der Indikator um revidierte 3,0 (zunächst 2,0) Prozent gestiegen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones
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