Air Berlin stellt keine Anträge auf Staatsbürgschaften
Die seit Jahren hochverschuldete Fluggesellschaft Air Berlin will vorerst keine Anträge auf staatliche Bürgschaften stellen.
"Eine Absicherung von Krediten durch die öffentliche Hand sei nicht mehr nötig, sagte Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann dem Tagesspiegel.
Air Berlin habe zuletzt große Fortschritte bei der Neuaufstellung des Unternehmens gemacht, begründete er die Entscheidung. Dazu zählten neu ausgehandelte Leasing-Konditionen für 14 Flugzeuge ebenso wie erfolgreiche Nachverhandlungen mit Vertriebspartnern. Diese würden das Unternehmen um rund 50 Millionen Euro entlasten. Zudem gab es eine kurzfristige Reduzierung der Bürofläche der Zentrale am Saatwinkler Damm in Charlottenburg um ein Drittel.
Anfang Juni war bekannt geworden, dass Air Berlin Voranfragen bei den Landesregierungen an den beiden Standorten Berlin und Düsseldorf sowie beim Bund gestellt hatte - "als eine von mehreren möglichen Maßnahmen mit dem Ziel, unsere Kreditkosten zu senken", wie Winkelmann nun betonte. Bisher habe das Unternehmen im Jahr rund 140 Millionen Euro allein für Zinsen ausgeben müssen - inklusive der Kosten für laufende Anleihen am Kapitalmarkt.
DJG/jhe/cln
FRANKFURT (Dow Jones)
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