Tilray-Aktie unentschlossen: Tilray steigert Umsatz und weitet Verluste aus
Der Cannabis-Riese aus British Columbia veröffentlichte jüngst Zahlen zum vierten Quartal 2018. Während das Unternehmen seine Verluste ausweitete, konnte es beim Umsatz die Erwartungen übertreffen.
Bei der gestrigen Zahlenvorlage überraschte der Cannabis-Produzent sowohl positiv als auch negativ. Einerseits fielen die Verluste weit größer als erwartet aus. Tilray verbuchte in Q4 einen Abschlag von 31 Millionen US-Dollar, oder 33 Cents je Aktie. FactSet-Analysten hatten lediglich mit einem Verlust von 14 Cents je Anteilsschein gerechnet. Andererseits lag der Umsatz des Marihuana-Hersteller über den von Analysten erwarteten 14,1 Millionen USD, nämlich bei 15,5 Millionen US-Dollar. Der Durchschnittspreis für ein Gramm Cannabis sei im Jahresvergleich von 7,13 USA auf 7,52 USD gestiegen. In der Unternehmensmitteilung zur Zahlenvorlage gab sich Tilray-CEO Brendan Kennedy äußerst zufrieden: "2018 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Tilray, mit vielen Meilensteinen in der Unternehmensgeschichte".
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Expansion nach Europa und in die USA
Tilray begründete den gesteigerten Verlust mit vermehrten Investitionen in das Wachstum des Unternehmens. Für das laufende Jahr plane der Cannabis-Produzent, verstärkt auf den US-amerikanischen Markt sowie nach Europa zu expandieren: "Auch mit Blick nach vorn bleiben wir unseren globalen Wachstumszielen treu und werden Kapital diszipliniert insbesondere in den USA und Europa anwenden. Wir glauben, dass es dort mehrere Möglichkeiten zur Wertschaffung für uns gibt", so Kennedy. Gegenüber MarketWatch spezifizierte Kennedy, dass Kanada weiterhin ein wichtiger Markt für Tilray bleibe, Investitionen von nun an jedoch vermehrt ins Ausland verlagert würden: "Wir werden nicht in, unserer Meinung nach, überteuerte Vermögenswerte in Kanada investieren oder diese erwerben, da wir glauben, dass diese mittel- bis langfristig an Wert verlieren werden, bis sich der Markt normalisiert".
Umsatzziel unbekannt
Welche Umsatzziele sich das Unternehmen für das laufende Jahr konkret setzt, wurde nicht bekannt. Jedoch hatte die Tilray-Führungsspitze noch vor dem IPO an der NASDAQ geäußert, dass sie planen, den Umsatz von 2018 im darauffolgenden Jahr zu verdreifachen, wie MarketWatch berichtet. Da der Umsatz 2018 bei 43,1 Millionen USD lag, dürfte für 2018 ein Umsatz von 129,3 Millionen USD veranschlagt werden.
Deutschland als vielversprechender Markt
Um den Sprung auf den europäischen Markt perfekt zu machen, baut Tilray MarketWatch zufolge aktuell seine Produktionskapazitäten in Portugal aus. Dabei soll die Anbaufläche in Gewächshäusern verdreifacht sowie die Freilandproduktion verzehnfacht werden. In Europa hat Tilray vor allem auf den deutschen Markt ein Auge geworfen, wo es für dieses Jahr 100.000 Patienten, die medizinisches Cannabis verwenden, vermutet.
Wie sich Tilray-Aktien entwickelt haben
Tilray-Investoren dürften diese Entwicklungen mit Interesse beobachten. In Q3 hatte der Cannabis-Produzent noch über 900 Prozent Verlust gemacht, was die Aktie in Folge an die Zahlenvorlage deutlich absacken ließ. Generell war 2018 ein durchwachsenes Jahr für den Cannabis-Riesen, schaut man sich den Verlauf der Aktienentwicklung des Unternehmens an.
Seitdem der Marihuana-Konzern als erstes kanadisches Cannabis-Unternehmen den Sprung aufs US-amerikanische Börsenparkett wagte, konnten die Tilray-Aktien zunächst massiv an Wert gewinnen. Das bisherige Hoch liegt bei 165,65 USD, welches am 15. Oktober 2018 erreicht wurde. Seitdem haben die Anteilsscheine jedoch massiv an Wert verloren. Bis zum Jahresende war es ein Minus von 57,41 Prozent. Im vorbörslichen Handel am Dienstag ging es an er NASDAQ für die Anteilsscheine 3,54 Prozent nach oben auf 74,80 US-Dollar. Nach einem stärkeren Handelsstart fielen die Anteilsscheine jedoch unter die Nulllinie und notieren 1,28 Prozent leichter bei 71,31 USD.
Redaktion finanzen.net
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