Fitch stuft Großbritannien mitsamt Bank of England ab
Die Ratingagentur Fitch wird pessimistischer für die Bonitätseinstufung Großbritanniens und der Bank of England (BoE).
Wie die Agentur mitteilte, hat sie die Ausblicke sowohl für das Länder-Rating als auch für die Einstufung der Notenbank auf negativ von stabil gesenkt.
Fitch begründete den schlechteren Ausblick für das Vereinigte Königreich mit dem "großen und nicht finanzierten Fiskalpaket, das als Teil des Wachstumsplans der neuen Regierung angekündigt wurde". Dieses könnte mittelfristig zu einem "beträchtlichen Anstieg" des Haushaltsdefizits führen. Fitch sieht das Defizit in diesem Jahr bei 7,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und im kommenden Jahr bei 8,8 Prozent, sollte es keine Ausgleichsmaßnahmen geben.
"Die Änderung der fiskalischen Ausrichtung wird die Staatsschuldenquote bis 2024 auf 109 Prozent des BIP von geschätzten 101 Prozent 2022 anwachsen lassen, was sowohl das höhere Primärdefizit als auch die schwächeren Wachstumsaussichten reflektiert", so Fitch. Die Agentur verwies außerdem auf die höheren Staatsanleiherenditen in den vergangenen Monaten. Die Inflation sieht Fitch dieses Jahr bei 8,9 Prozent, bis 2024 sollte sie nach und nach auf 4 Prozent sinken.
Die Bonitätseinschätzung für die Bank of England richte sich direkt an der für das Vereinigte Königreich aus.
Fitch stuft sowohl Großbritannien als auch die BoE mit AA- ein.
Jüngst hatte auch S&P den Ausblick für Großbritannien wegen steigender fiskalischer Risiken auf negativ gesetzt.
Von Stephen Nakrosis
LONDON (Dow Jones)
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