Firmenkunden betroffen

Wells Fargo soll auch bei Abrechnungen von Währungsgeschäften getrickst haben

28.11.17 09:32 Uhr

Wells Fargo soll auch bei Abrechnungen von Währungsgeschäften getrickst haben | finanzen.net

Die immer noch mit den Folgen eines Scheinkonten-Skandals kämpfende US-Großbank Wells Fargo soll einem Bericht zufolge einige Firmenkunden bei Währungsgeschäften über den Tisch gezogen haben.

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Es seien höhere Gebühren berechnet worden als vereinbart, berichtete das "Wall Street Journal" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf zwei Mitarbeiter der Bank.

Bei einer internen Prüfung von 300 Gebührenvereinbarungen sei aufgefallen, dass nur rund ein Zehntel korrekt abgerechnet worden seien, schrieb die Zeitung. Wells Fargo hatte im Sommer als Folge hauseigener Skandale damit begonnen, Geschäfte zu überprüfen.

Zu den Vorwürfen fehlerhafter Abrechnungen von Devisengeschäften antwortete die Bank ausweichend: Wells Fargo stehe zu seinem Geschäft mit Währungen, zumal der Bereich erst seit kurzem ein neues Management habe, hieß es einer schriftlichen Stellungnahme an die Nachrichtenagentur Bloomberg. Falls es dort Probleme geben sollte, würden sie gelöst.

Die Bank hatte in den vergangenen Jahren wie die meisten Großbanken viele Probleme abzuarbeiten. Wegen dubioser Versicherungsaufschläge bei Autokrediten geriet die Bank aus San Francisco zuletzt erneut in Erklärungsnot. Die größte Baustelle ist und bleibt aber der Skandal um fingierte Konten.

Wells Fargo hatte vor etwas mehr als einem Jahr eingeräumt, dass Mitarbeiter über Jahre von Kunden nicht genehmigte Konten eingerichtet hatten. Es folgten zahlreiche Entlassungen - auch der langjährige Bankchef John Stumpf nahm seinen Hut - sowie Millionenstrafen von US-Behörden und Vergleiche mit Sammelklägern.

Wells Fargo versucht nun mit aller Macht, Kundenvertrauen zurückzugewinnen. Doch zuletzt musste die Bank eingestehen, dass die Affäre deutlich größere Ausmaße hat als zunächst angenommen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass rund 3,5 Millionen Kundenkonten unautorisiert eröffnet worden sein könnten, hatte das Geldhaus Ende August mitgeteilt. Zuvor hatte Wells Fargo die Zahl mit 2,1 Millionen angegeben.

Und der Fall ist weiterhin nicht ausgestanden - US-Aufseher ermitteln weiter. Bei der jüngsten Untersuchung, die bis 2009 zurückreicht, wurden deutlich mehr Geschäftsbereiche einbezogen als zuvor./zb/das

NEW YORK (dpa-AFX)

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