Software-Aktie in Grün: Dividendenvorschlag deutlich geringer als erwartet
Aktionäre der Software AG müssen sich für 2022 auf eine deutliche Dividenenkürzung einstellen.
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Nach einem Gewinneinbruch für das abgelaufene Geschäftsjahr will das Unternehmen lediglich fünf Cent je Aktie ausschütten - nach 76 Cent im Vorjahr. So belastete die anhaltende Transformation Ergebnis und den freien Mittelfluss (Cashflow), die das Unternehmen für die Dividendenberechnung heranzieht.
Investoren reagierten gelassen auf die Kürzung. Die im MDAX notierte Aktie stieg am Montagmittag um 0,9 Prozent. So hatte ein Händler etwa gar keine Dividende erwartet. Vom Analysehaus Warburg Research hieß es, die implizierte Ausschüttungsquote liege unter denen der Vorjahre. Die Dividendenkürzung sei nun eine Reaktion auf den niedrigen Cashflow im vergangenen Jahr. Das Unternehmen konzentriere seine Ressourcen auf ein profitables Wachstum.
Mit dem Dividendenvorschlag kehre die Software AG zu ihrer Ausschüttungsspanne von 30 bis 40 Prozent des durchschnittlichen Konzernjahresüberschusses und des freien Barmittelzuflusses (Free Cashflows) zurück, hatte das Unternehmen bereits am Freitagabend mitgeteilt. 2021 hatte das Unternehmen noch trotz eines Gewinnrückgangs die Dividende das dritte Jahr in Folge unverändert gelassen.
2022 war das bereinigte Nettoergebnis um mehr als die Hälfte auf knapp 49 Millionen Euro eingebrochen. Der freie Cashflow rutschte mit minus 1,1 Millionen Euro in den negativen Bereich. Nach Aussagen der Finanzchefin der Software AG, Daniela Bünger, reflektiere der Dividendenvorschlag das Interesse der Aktionäre, das Unternehmen in diesem letzten Jahr seines seit 2019 laufenden Konzernumbaus auf langfristiges, nachhaltiges und profitables Wachstum auszurichten. Gleichzeitig zeigte sie sich zuversichtlich, die Prognosen für 2023 zu erfüllen.
Unternehmenschef Sanjay Brahmawar und die neue Finanzchefin Bünger haben dabei die Ziele für die Profitabilität für das neue Jahr zunächst niedrig angesetzt. Um Sondereffekte bereinigt sowie vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen dürften vom Umsatz zwischen 16 und 18 Prozent als operativer Gewinn (bereinigtes Ebita) übrigbleiben. Das sind nochmal weniger als im Vorjahr mit 18,6 Prozent. Bevor die Software AG vergangenes Jahr das Unternehmen Streamsets zukaufte, hatte Brahmawar sogar in der Mittelfristplanung für 2023 einmal 25 bis 30 Prozent Marge avisiert.
Das Management steuert nun mit einem neuen Sparprogramm gegen, das rund 30 bis 35 Millionen Euro Ergebnisbeitrag liefern soll. Von dem Stellenabbau werden mit 200 Beschäftigten rund vier Prozent der Vollzeitstellen betroffen sein.
Brahmawar will den Vertrieb stärker auf die zuletzt gut laufenden Produkte ausrichten. So sollen Integrationsprogramme wie Webmethods und Streamsets noch stärker als Cloudversionen verkauft werden. Zudem will der Manager zusätzliche Ressourcen in die Gebiete zur Integration von Cloud-Daten und zur Anwendungsintegration lenken. Der Vertrieb soll beginnend mit dem großen Markt Nordamerika spezialisierter arbeiten, um schlagkräftiger zu werden. Im Bereich der Datenbanksparte Adabas & Natural soll die Umstellung auf Abonnementmodelle fortgeführt werden. Der Aktienkurs der Software AG gewinnt im XETRA Handel zeitweise 0,67 Prozent auf 19,68 Euro.
DARMSTADT (dpa-AFX)
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Bildquellen: Software AG, Nigel Treblin/Getty Images
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19.06.2023 | Software Halten | DZ BANK |
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