US-Handelsdefizit markiert Zehnjahreshoch
Das US-Handelsdefizit ist im Oktober auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen, angetrieben von einem Anstieg der Importe und sinkenden Ausfuhren.
Das Defizit betrug 55,49 Milliarden Dollar und damit auf einem Niveau wie zuletzt im Oktober 2008. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 55,00 Milliarden Dollar gerechnet.
Wie das US-Handelsministerium berichtete, belief sich das Defizit im Vormonat auf 54,56 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 54,02 Milliarden Dollar genannt worden war. An den Finanz- und Devisenmärkten wird der Fehlbetrag in der US-Handels- und Leistungsbilanz mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. US-Präsident Donald Trump hat geschworen, das Defizit in der Handelsbilanz radikal zu senken.
Die Exporte sanken um 0,1 Prozent auf 211,05 Milliarden Dollar, die Importe nahmen um 0,2 Prozent auf 266,53 Milliarden Dollar zu.
Der Rückgang der Exporte wurde zum Teil durch Rückgänge bei Luftfahrtprodukten, wie beispielsweise Flugzeugtriebwerken, verursacht. Auch die Soja-Exporte, die zu Beginn dieses Jahres erheblich zum Wirtschaftswachstum beigetragen hatten, gingen zurück. Andererseits stiegen im Oktober die Importe von ausländischen Erzeugnissen, die von Konsumgütern bis hin zu Fahrzeugen reichten. Importe von Fahrzeugen, Teilen und Motoren erreichten den höchsten Stand der Geschichte.
In einem Versuch, das Defizit zu schließen, hat die Regierung von Präsident Donald Trump Zölle für ausländische Produkte verhängt, einschließlich Stahl und Solarmodule, was wiederum Gegenzölle von anderen Ländern zur Folge hatte. Kürzlich haben sich Washington und Peking darauf geeinigt, auf weitere Handelsbarrieren für 90 Tage zu verzichten, um eine Lösung des Streits auf dem Verhandlungswege zu ermöglichen.
Von Sharon Nunn
WASHINGTON (Dow Jones)
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