Fed-Reaktion wichtig

Guggenheim-Investmentchef: Die Märkte sind nah dran, einen Boden zu finden

02.01.19 22:37 Uhr

Guggenheim-Investmentchef: Die Märkte sind nah dran, einen Boden zu finden | finanzen.net

Die Aktienmärkte legten über die Weihnachtsfeiertage eine volatile Achterbahnfahrt hin. Auf Jahressicht steht dennoch ein Minus auf der Tafel. Doch möglicherweise hat die Talfahrt bald ein Ende - welches die Fed möglicherweise beeinflussen kann.

Im Gespräch mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNBC, äußerte sich der geschäftsführende Teilhaber und Investmentchef von Guggenheim in der vergangenen Woche erneut über den Zustand des Aktienmarktes.

Wer­bung

Dem Boden nah genug

Die vergangenen Wochen waren hart für die Börsenlandschaft - auf breiter Front fielen die Kurse in tiefrote Bereiche. Scott Minerd, Leiter der Investmentabteilung bei Guggenheim, kündigte bereits im April eine nahende Rezession an und zog kürzlich Vergleiche mit dem Crash des Jahres 1987 und der Finanzkrise von 1997 in Asien, als sich Möglichkeiten an den Märkten boten, Positionen "aufzustocken und zu kaufen", so Minerd. Dieses Szenario wiederhole sich: "Wir sind nahe genug an einem Boden [am Aktienmarkt], in den die Anleger einsteigen sollten", bekräftigte der Investmentchef gegenüber CNBC. Nachdem die wichtigsten Indizes den schlimmsten Dezember seit der Weltwirtschaftskrise verbucht haben, stehe eine Erholung bald vor der Tür.

Revidiert die US-Notenbank ihre Strategie?

Mitte Dezember hob die Federal Reserve wie erwartet das vierte Mal in 2018 Jahr den Leitzins an. Der auf der Sitzung präsentierte Ausblick sorgte unmittelbar für Unsicherheit an den Aktienmärkten. In Anbetracht der Kursentwicklungen in jüngster Vergangenheit erwartet Minerd eine angemessene Reaktion der US-Notenbank: "Historisch gesehen … wenn es zu einem solchen Pullback kommt, reagiert die Fed - zumindest pausieren sie", so der geschäftsführende Teilhaber. Es bestehe also eine 50-prozentige Aussicht, dass die Fed ihre Strategie anpasst und in 2019 die Zinsen wieder senken könnte. Zunächst geht Minerd aber davon aus, dass im März der nächste Zinsschritt folgt, verrät in einer CNBC-Sendung.

Wer­bung

Bis dahin rät der Investmentchef, "selektiv einige … billige Anlagen abzuholen, die da draußen sind". Er gehe davon aus, dass die US-Notenbank früher oder später auf die aktuelle Marktsituation reagieren muss. Und auch der Marktforscher James Bianco zeigt sich besorgt und warnt, dass die Fed "sehr, sehr vorsichtig sein" muss, um keinen massiven Abschwung zu verursachen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: AshDesign / Shutterstock.com, photofriday / Shutterstock.com