Fed-Mitglied Bullard: Kursausschläge an den Märkten nicht besorgniserregend
ST. LOUIS (dpa-AFX) - Die Kursausschläge an den Finanzmärkten infolge der US-Wahlen waren laut dem Präsidenten der regionalen US-Notenbank von St. Louis nicht besorgniserregend. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sei zwar überraschend gekommen, die Marktreaktionen seien jedoch nicht übermäßig ausgefallen, sagte James Bullard, der im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank über die Geldpolitik mitbestimmt, am Donnerstag.
Durch die Wahl könne der politischen Stillstand in Washington beendet werden, sagte Bullard. Die Republikaner stellen künftig mit Trump nicht nur den US-Präsidenten, sondern verfügen sowohl im Repräsentantenhaus als auch im Senat über eine Mehrheit.
Die USA brauchen laut Bullard dringend einen Plan, der die Produktivität der Wirtschaft steigert. Zusätzliche Ausgaben zur Infrastruktur müssten daher die Produktivität steigern. Trump hatte vor den Wahlen ein Infrastrukturprogramm versprochen.
Tatsächlich haben die US-Aktienmärkte und der US-Dollar nur kurz nach der Bekanntgabe der Wahlergebnisse am Mittwoch deutlich nachgegeben. Mittlerweile haben sowohl die Aktienmärkte als auch der Dollar zugelegt. Die Anleihemärkte sind weltweit unter Druck geraten.
Der Leitzins der US-Notenbank wird laut Bullard "außergewöhnlich niedrig" bleiben. In den nächsten zwei bis drei Jahren erwartet er lediglich eine Leitzinserhöhung um 0,25 Prozent. Bullard ist mit dieser Meinung allerdings ein Außenseiter im geldpolitischen Rat der Notenbank (FOMC). An den Märkten wird im Dezember eine Leitzinsanhebung um 0,25 Prozentpunkte erwartet./jsl/jkr/he