Ausblick

US-Notenbank Fed berät über Geldpolitik: Keine Änderung des Leitzins erwartet

29.01.25 16:15 Uhr

Zinsschock oder Erleichterung? Fed-Entscheidung steht bevor! | finanzen.net

Die US-Notenbank Federal Reserve entscheidet erstmals seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus über den weiteren Kurs der Geldpolitik.

Es wird erwartet, dass die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt den Leitzins heute nicht antasten wird. Er liegt aktuell in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Die Entscheidung wird um 20.00 Uhr deutscher Zeit bekanntgegeben. Trump ist Verfechter einer Niedrigzinspolitik - das hat er bereits kurz nach seiner Vereidigung klargemacht.

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Trump: Wenn Ölpreise sinken, fordere ich sofortige Zinssenkungen

Die Fed arbeitet zwar unabhängig von der US-Regierung. Der Republikaner Trump hatte sich aber in seiner ersten Amtszeit wiederholt mit der Fed angelegt, Zinssenkungen vorgeschlagen und Fed-Chef Jerome Powell heftig kritisiert. Bei einer per Videoschalte gehaltenen Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos vergangene Woche sagt er: "Wenn die Ölpreise sinken, fordere ich, dass die Zinssätze sofort sinken."

Die klassische Aufgabe der Fed ist es, die Inflation in Zaum zu halten. Sie strebt eine Teuerungsrate von 2 Prozent an. Im Dezember zog diese in den USA wie erwartet etwas an: Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent. Damit stieg die Teuerungsrate den dritten Monat in Folge. Trumps angekündigte Wirtschaftspolitik könnte nach Einschätzung von Ökonomen zu einer höheren Inflation führen. Das dürfte den Handlungsspielraum der Fed für Zinssenkungen einschränken.

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Trump will weitreichende Zölle einführen - etwa auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China. Auch der Europäischen Union hat er gedroht. Hohe Importzölle dürften US-Unternehmen auf die Preise umschlagen - das könnte die Inflation wieder anheizen. Trump weist diese Befürchtungen zurück. Auch eine massenhafte Abschiebung von Migranten könnte sich auf die Preise auswirken. Viele Menschen ohne gültige Aufenthaltsdokumente sind für niedrige Löhne in der Service- und Baubranche beschäftigt.

Fed geht mit Bedacht vor

Bei ihrer letzten Sitzung im vergangenen Jahr senkte die Fed die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte - ein kleiner Zinsschritt. Für dieses Jahr rechnete die Notenbank im Dezember im Mittel mit einem Leitzins von 3,9 Prozent - in der Prognose von September waren es noch 3,4 Prozent. Die aktuelle Vorhersage deutet auf zwei kleine Zinssenkungen in diesem Jahr hin - und damit auf ein vorsichtigeres Vorgehen als vor Trumps Wahlsieg im November angedacht.

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"Es gibt keinen zwingenden Grund für eine Zinssenkung", sagte Loretta Mester, die ehemalige Präsidentin der Cleveland Fed der "New York Times" mit Blick auf die heutige Sitzung. "Ich würde überzeugende Beweise dafür sehen wollen, dass die Inflation wieder nach unten geht, und im Moment glaube ich nicht, dass wir das haben."

/nau/DP/jha

WASHINGTON (dpa-AFX)

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