Falsche Warnungen?

Michael Burrys Börsencrash-Wette: Darum halten einige Experten wenig von dem "Big Short"-Investor

21.09.23 22:19 Uhr

Michael Burrys Börsencrash-Wette: Darum halten einige Experten wenig von dem "Big Short"-Investor | finanzen.net

Michael Burry fällt immer wieder mit seinen pessimistischen Vorhersagen für den US-amerikanischen Markt auf. Einige Analysten halten wenig von seinen negativen Prognosen.

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• Charlie Bilell hält nichts von Michael Burrys Warnungen
• S&P 500 ist 2023 um rund 16 Prozent gestiegen
• Burrys Milliardenwette auf einen Börsencrash

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Charlie Bilello: "Hören Sie nicht auf Michael Burry Warnungen"

Charlie Bilell, Chef-Marktstratege bei Creative Planning, erklärte via X (ehemals Twitter), dass es für Anleger besser gewesen wäre, den S&P 500 zu kaufen, statt ihre Portfolios als Reaktion auf die Aktienmarkt-Warn-Tweets des "Big Short"-Investors Michael Burry in den letzten Jahren anzupassen.

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"Einfach den S&P 500 zu kaufen, anstatt den Börsenwarnungen von Michael Burry zu folgen, hätte einem Anleger jedes Mal Geld eingebracht, mit einem durchschnittlichen 6-Monats-Jahresgewinn von 34 %. Nehmen Sie keine Änderungen an Ihrem Portfolio auf der Grundlage eines Tweets vor", erklärt der Experte in seinem Beitrag. Dabei bezog er sich, wie Market Insider berichtet, auf die Gewinne des Referenzindex in den Zeiträumen, die unmittelbar auf eine Auswahl von Burrys Tweets zwischen 2019 und 2023 folgten.

Burrys düstere Warnungen

In der Vergangenheit hat Burry mehrfach einige Warnungen über einen Börsencrash getwittert. Seinen Status erlangte der Scion Asset Management-Chef als er den Absturz auf dem Immobilienmarkt vorhersah, der schließlich die globale Finanzkrise 2008-2009 auslöste. In dem Buch (und Film) "The Big Short" wurde sein milliardenschwerer Einsatz gegen die Blase dokumentiert. Und auch im Sommer 2021 warnte Burry vor der "größten Spekulationsblase aller Zeiten" und sagte die "Mutter aller Crashs" voraus. Zuletzt sprach der Fondsmanager im Februar 2023 eine Warnung mit einem einzigen Wort aus: "Verkaufen". Wie Market Insider berichtet, wollte Burry die Investoren damit wohl ermahnen, sich nicht von der diesjährigen Erholung der Aktienmärkte täuschen zu lassen, die vor allem durch die sinkende Inflation, einen Technologieboom und Markterwartungen, dass die Federal Reserve bald von Zinserhöhungen zu Zinssenkungen übergehen könnte, angeheizt wird. Seither blieb der US-amerikanische Aktienmarkt jedoch weitestgehend optimistisch und die Aktien widersetzten sich den pessimistischen Prognosen von Burry und anderen Experten.

S&P 500 ist 2023 gestiegen

Insgesamt ist der S&P 500 im Jahr 2023 im Gegensatz zu Burrys Vorhersage angestiegen. Derzeit notiert der Index bei 4.402,20 Punkten und konnte im bisherigen Jahresverlauf damit 14,66 Prozent dazugewinnen (Stand: 20.09.2023). Grund für den positiven Trend dürfte wohl vor allem die Begeisterung der Anleger über den Aufstieg der Technologien der künstlichen Intelligenz sein, erklärt Market Insider.

Burry scheint von der Rallye jedoch nicht überzeugt zu sein, weshalb er im vergangenen Quartal Wetten mit einem Nominalwert von 1,6 Milliarden US-Dollar gegen den S&P 500 und den NASDAQ 100 platzierte. Marc Chaikin, Gründer und CEO von Chaikin Analytics, erklärte gegenüber Benzinga jedoch, dass sich Burry mit der Wette auf einen Börsencrash jedoch irren werde. "Für mich ist er ein One-Trick-Pony", so der Analyst.

Chaikin erklärt ganz im Gegensatz zu Burrys Wette, dass sich der S&P 500 in einem Bullenmarkt befinde und prognostizierte, dass er nicht einmal 10 Prozent gegenüber seinem Höchststand Ende Juli fallen würde.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Jim Spellman/WireImage/Getty Images

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