Deutsche Post-Aktie etwas fester: Deutsche Post DHL benennt sich ab Juli um - Ausbau der Poststationen
Die Deutsche Post DHL Group benennt sich um.
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Der global aufgestellte Konzern heißt künftig DHL Group, wie das Bonner Unternehmen am Montag mitteilte. Der Namensteil "Deutsche Post" fällt demnach zum 1. Juli weg. Schon jetzt stammten 90 Prozent des Konzernumsatzes aus Geschäften unter der Marke DHL, darunter das Paketgeschäft in Deutschland. Nur noch etwa ein Drittel der rund 600.000 Beschäftigten sind im einstigen Stammgeschäft tätig, dem Brief- und Paketgeschäft in Deutschland. Andere Konzernsparten wie Expressdienste, Frachtgeschäfte und Lieferkettendienstleistungen haben mit den Jahren an Bedeutung gewonnen. "Heute sind wir eines der internationalsten Unternehmen der Welt", sagte Konzernchef Tobias Meyer.
Die Post hat eine Reihe von Namensänderungen hinter sich. Ab 1950 hieß sie Bundespost. Im Zuge der Privatisierung änderte sie 1995 ihren Namen zu Deutsche Post und 1998 zu Deutsche Post World Net. 2002 kauften die Bonner den US-Logistiker DHL - es war ein großer Schritt für die einst urdeutsche Post, denn dadurch wurde das Auslandsgeschäft wesentlich wichtiger. 2009 wurde der Name in Deutsche Post DHL geändert. Später kam der Zusatz "Group" hinzu.
Schon lange gab es Überlegungen im Konzern, ob der auf das Inland fokussierte Namensteil angesichts des Firmenwandels zeitgemäß ist. Unter dem langjährigen Konzernchef Frank Appel wurde dieser Schritt nicht gegangen, auch weil dies bei der Belegschaft im Stammgeschäft möglicherweise gemischte Gefühle hervorrufen könnte.
Im Mai übernahm Meyer den Chefsessel im Post-Hochhaus. Unter seiner Ägide fällt die "Deutsche Post" im Namen weg. Der Manager verweist darauf, dass die Firma außerhalb Deutschlands "fast nur die Marke DHL verwendet, die auch im Inland immer weiter an Bedeutung gewinnt". Der Name DHL selbst geht auf die Nachnamen der Geschäftsleute Adrian Dalsey, Larry Hillblom and Robert Lynn zurück, die das Unternehmen 1969 in San Francisco gründeten.
Meyer betonte, dass die Marken Deutsche Post und DHL im Inland wie bisher weiterverwendet werden. "Wir sind sehr stolz auf die Tradition der Deutschen Post, ihr reiches Erbe und ihre Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht", sagt der Konzernchef. "Wir schätzen die Marke Deutsche Post und werden sie im gemeinsamen Branding mit DHL weiterhin nutzen. Wir bleiben "Die Post für Deutschland"." DHL betonte, dass die Umbenennung keinen Einfluss auf das Serviceangebot der Unternehmensbereiche haben werde.
An der Börse gibt es ebenfalls eine Änderung. Dort wurde das Unternehmen lange mit DPW abgekürzt - dieses bezog sich auf den früheren Firmennamen Deutsche Post World Net. Künftig ist das Börsenkürzel leichter zu merken: DHL.
Aus der Politik kamen zurückhaltende Reaktionen. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz sagte, es freue ihn, dass das Unternehmen international so erfolgreich sei. Es zeige sich aber auch, dass der bisherige Name für diesen Erfolg kein Hindernis gewesen sei. "Es bleibt zu hoffen, dass sich das Unternehmen auch künftig seiner Wurzeln bewusst ist."
Der FDP-Abgeordnete Rheinhard Houben zeigte sich verwundert. "DHL bricht ohne Not mit den historischen Wurzeln der Deutschen Post." Er verwies darauf, dass DHL die Abkürzung der Nachnamen der amerikanischen Gründer ist. "Jetzt haben wir also eine Firma, die sich im Namen explizit nur auf Amerika bezieht."
Deutsche Post plant Ausbau der Poststationen
Die Deutsche Post will ihr Netz an Poststationen deutlich ausbauen, auf 1.000 von den derzeitigen rund 100, wie der Bonner Logistikkonzern mitteilte. Die Poststationen sehen ähnlich wie Packstationen aus, bieten allerdings ein deutlich größeres Angebot als diese. Laut Mitteilung bieten die Poststationen nahezu alle in den Filialen nachgefragten Dienstleistungen an, täglich und rund um die Uhr. Dazu gehören sowohl der Kauf von Brief- und Paketmarken, inklusive Zusatzleistungen wie Einschreiben, als auch der Versand und Empfang von Briefen und Paketen.
Nun soll das Angebot an Poststationen schrittweise in den kommenden Jahren in ländlichen und urbanen Gebieten deutschlandweit ausgebaut werden.
Die Poststation hat einen Touchscreen und ist intuitiv bedienbar. Bei Schwierigkeiten mit der Bedienung kann laut Mitteilung über das Bedienfeld per Video der Kundenservice des Unternehmens kontaktiert werden, auf dem Bildschirm der Poststation erscheine dann ein Kundendienstmitarbeiter oder eine -mitarbeiterin, der/die den Kunden und Kundinnen weiterhilft.
Die Poststationen sollen das Angebot des Konzerns ergänzen, das derzeit bundesweit aus rund 25.000 Verkaufsstellen (Filialen, DHL-Paketshops & Verkaufspunkte), mehr als 12.000 Packstationen sowie etwa 108.400 Briefkästen besteht.
Die Deutsche Post-Aktie gewann via XETRA letztlich 0,11 Prozent auf 44,23 Euro.
BONN (dpa-AFX) / FRANKFURT (Dow Jones)
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