Euro-Titel

Dividenden: Sichere Renditen in unsicheren Zeiten

18.04.10 12:00 Uhr

Die Zinsen verharren auf Rekordtief, viele Investoren fürchten eine Geldentwertung. Dabei gibt es einen Weg zu sicheren Renditen: hohe Dividenden. Die besten Aktien, Fonds und Zertifikate

von den Euro-Redakteuren Ralf Ferken, Jörg Lang, Richard Pfadenhauer

Zu Dividenden hat Warren Buffett ein gespaltenes Verhältnis. Der Großaktionär und Vorstandschef der US-Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hat seinen Anlegern bisher nur einmal eine Ausschüttung gegönnt. Das war im Jahr 1967. „Ich muss damals betrunken gewesen sein“, erinnert sich der heute 79-jährige Milliardär.

Seine Knickerigkeit begründet der Superinvestor damit, dass er die Mittel rentierlicher anlegen könne. Zudem gebe es steuerliche Vorteile: Die Dividende, die in der Firma bleibt, muss der Anleger nicht extra versteuern. Was dagegen seine zahlreichen Beteiligungen anbelangt, hält Buffett gern die Taschen auf – und setzt auf stetig steigende Auszahlungen. Wie etwa bei Coca-Cola. Seit 1988 ist Berkshire Hathaway an dem Brause-Konzern beteiligt. Aktuell beträgt die Position 200 Millionen Aktien. In der Summe gab Buffett dafür knapp 1,3 Milliarden Dollar aus.

Die Dividendenrechnung des Milliardärs aus Omaha war zu Beginn seines Investments unspektakulär. Im Jahr 1990, als er die gesamte Position aufbaute, betrug die Coke-Ausschüttung 20 Millionen Dollar, eine Rendite von 1,5 Prozent. Ganz anders heute. Weil der Limonaden-Hersteller aus Atlanta seine Ausschüttung kontinuierlich erhöht hat, flossen in den letzten zwölf Monaten 334 Millionen Dollar auf die Konten in Omaha. Die Rendite auf das damals eingesetzte Kapital beträgt heute mehr als 25 Prozent.

Coca-Cola ist kein Einzelfall. Auch andere Firmen werfen stetig steigende Dividenden ab. Davon profitiert der Brillenkönig Fielmann genauso wie die Familie Walton, Gründer des weltgrößten Handelskonzerns Wal-Mart, oder der SAP-Gründer Hasso Plattner. Der ein oder andere solche Titel könnte auch den Geschmack von Stuart Rhodes treffen. Der 29-jährige Fondsmanager bei der britischen Fondsgesellschaft M&G Investments leitet den Fonds Global Dividend und kauft Aktien im Buffett-Stil.

Wie der Meister verfolgt Rhodes einen langfristigen Ansatz. „Erhöht eine Firma Jahr für Jahr ihre Dividende, ist die Aktie über zehn bis 15 Jahre wahrscheinlich sehr viel ertragreicher als der übrige Aktienmarkt.“ Die Rechnung bei Coca-Cola sieht folgendermaßen aus. Aus 1000 vor 20 Jahren investierten Dollar wurden bis heute 7500, rund 1700 davon stammen aus Dividendenzahlungen.

Besser als Festgeld

„Langfristig machen Dividenden 40 bis 50 Prozent der gesamten Aktienerträge aus“, sagt Thomas Schüssler, der bei der Fondsgesellschaft DWS den Fonds DWS Top Dividende managt. „Das ist mehr, als viele Anleger annehmen.“ Die Vorteile von Dividenden als Baustein der Vermögensbildung werden daher oft übersehen.

Eigentlich verwunderlich – insbesondere zum aktuellen Zeitpunkt. Festverzinsliche Anlagen können momentan kaum positive Erträge erwirtschaften. Hier böten Dividenden eine stetige zusätzliche Einnahmequelle. Europäische Aktien etwa bringen im Schnitt eine Dividendenrendite von über vier Prozent. Das übertrifft die erzielbaren Ergebnisse bei Staatsanleihen deutlich. Selbst Unternehmensanleihen mit besserer Bonität bringen weniger, wie das Beispiel Deutsche Telekom zeigt. Für eine vierjährige Anleihe des Ex-Monopolisten muss ein Anleger zurzeit inklusive Stückzinsen 109,50 Prozent zahlen. Sie bringt eine Ausschüttung von jährlich 4,625 Prozent auf den Nennwert von 100 Prozent. Wer also heute 1000 Euro investiert, hat am Ende der Laufzeit, Steuern einmal nicht mitgerechnet, 1112 Euro auf dem Konto.

Für 1000 Euro gäbe es aber auch 105 Telekom-Aktien. Die bringen im gleichen Zeittraum eine Dividendensumme von voraussichtlich 376 Euro (Annahme 0,78 Euro pro Aktie für 2009, danach Absenkung auf 0,70 Euro). Bleibt die Aktie stabil auf dem aktuellen Niveau, liegt das Anlageergebnis 2014 bei 1376 Euro. Der Aktionär schnitte erst dann schlechter ab, wenn der Kurs seiner Anteile in vier Jahren unterhalb von 7,70 Euro notiert.

Lesen Sie, welche Aktien hohe Dividenden bieten

Wegen der hohen Verschuldung der Staaten und der lockeren Geldpolitik der Notenbanken fürchten viele Anleger höhere Teuerungsraten. Auch hier bieten Aktien und Dividenden einen Schutz. Durch den Erwerb einer Aktie beteiligt sich der Anleger an einem realen Wert – und an dem künftigen Einnahmestrom des Unternehmens. Dies hat eine angenehme Konsequenz: Angenommen, die Preise steigen um fünf Prozent. In diesem Fall würde das Unternehmen fünf Prozent mehr durch den Verkauf seiner Waren einnehmen. Selbst wenn die Kosten ebenfalls um fünf Prozent anstiegen, blieben am Ende fünf Prozent mehr Gewinn übrig. Der dann ausgeschüttet werden könnte.

So sorgt die Dividende für einen vollen Ausgleich des Kaufpreisverlustes. Bei Anleihen hingegen bleiben die Zinskupons über die gesamte Laufzeit unverändert. Das heißt: Bei höheren Inflationsraten verlieren die Besitzer Geld. Und die Verluste sind umso höher, je länger die Anleihen laufen. Höhere Rendite und ein Inflationsausgleich – diese Kombination wird letztlich auch dazu führen, dass dividen­denstarke Werte von Anlegern zunehmend höher gewichtet werden. Das bringt Kurspotenzial.

Terminsache

Rein rechtlich betrachtet sind Dividenden eine simple Angelegenheit. Es handelt sich einfach um den Anteil am Jahresgewinn, den Aktiengesellschaften an ihre Anteilseigner ausschütten. In Deutschland gibt es in der Regel einen festen Termin dafür. Er fällt meist auf den Börsentag nach der Hauptversammlung, weil die Aktionäre dort die Gewinnverwendung und damit auch den Dividendenvorschlag absegnen müssen.

Im Ausland läuft es anders. US-Firmen schütten in der Regel jedes Quartal aus, in Großbritannien oder auch Spanien hat sich eine unterjährige Zwischendividende etabliert. Auch folgen Ausschüttungstermine dort keinen festen Mustern. Steuerlich ist die Dividendenrechnung ähnlich wie bei Zinseinkünften. Oberhalb der Freibeträge unterliegen die Ausschüttungen der Abschlagsteuer von 25 Prozent. Komplizierter ist es allerdings bei Ausschüttungen von Unternehmen mit ausländischem Sitz. Dort wird in der Regel schon eine Quellensteuer erhoben. Sie kann – mit erheblichem Aufwand für die Steuererklärung – von der deutschen Steuerbelastung abgezogen werden, sofern mit dem entsprechenden Land ein Doppelbesteuerungsabkommen existiert. Auf der Internetseite des Bundesfinanzministeriums finden Anleger eine Liste der Länder und entsprechende Formulare. In Teilen anders läuft die Besteuerung bei Investmentfonds.

Prinzipiell bieten sich vier Wege, um in die Jagd um hohe Ausschüttungen einzusteigen: Direktanlage in Aktien, über aktiv gemanagte Fonds und passive ETFs sowie mithilfe von Zertifikaten. Im Gegensatz zu Anleihen werden Aktien „flat“ gehandelt. Das heißt, im Kurs ist auch die zu zahlende Dividende enthalten. Die wird an einem bestimmten Termin ausgezahlt und vom Kurs abgeschlagen. Im Lauf des Jahres, so die Hoffnung, sollte der Kurs diesen Abschlag zumindest wieder aufholen. Das wird aber nur gelingen, wenn weiterhin die gleiche, eventuell sogar eine höhere Dividende gezahlt wird. Senkt die Firma hingegen ihre Ausschüttung, wird auch der Kurs nachgeben.

Bei der Auswahl einzelner Titel gilt es, auf die Nachhaltigkeit zu achten. Ein Maßstab ist die Ausschüttungsquote. Sie bemisst den Anteil der Dividende am erwirtschafteten operativen Ergebnis nach allen liquiditätswirksamen Kosten. „Ausschüttungen aus der Substanz sind ein deutliches Warnsignal“, betont DWS-Mann Schüssler.

€uro hat in der Tabelle 40 dividendenstarke Aktien aus Deutschland und dem Euroraum zusammengestellt. Dabei haben wir vor allem auf Nachhaltigkeit geachtet. Die Aktien mit etwas geringeren Renditen haben das Potenzial, dass die Ausschüttung in einigen Jahren deutlich höher ausfallen könnte. Bei einigen Firmen steht die aktuelle Dividende allerdings noch nicht fest. Hier haben wir uns auf Analystenschätzungen gestützt.

Gerade bei ausländischen Aktien wird die Direktanlage kompliziert. Oft ist der Handel in Deutschland sehr dünn und der Kauf der Werte im Ausland mit höheren Kosten verbunden. Außerhalb des Euroraums kommen noch die Währungsrisiken hinzu. Hier sind Fonds eine attraktive Alternative. Ein weiteres Argument für die delegierende Anlage: Wer beispielsweise nicht über ausreichende Anlagemittel verfügt, um ein breites Depot mit Einzelwerten aufzubauen, dem gelingt dies über einen Investmentfonds selbst zu kleinen Anlagebeträgen.

Lesen Sie, welche Dividendenfonds interessant sind

Experten unterscheiden die aktiv gemanagten Fonds von sogenannten ETFs, die ein vorgegebenes Anlagemuster haben. Ihr großer Vorteil sind die niedrigen Verwaltungskosten, die rund einen Prozentpunkt unterhalb derer von aktiv gemanagten Produkten liegen. Der Nachteil der ETFs: Die festgelegte Anlagestrategie – etwa die Aktien mit den höchsten Dividenden aus dem europäischen Standardwerte-Index Euro Stoxx 50 – arbeitet meist mit veralteten historischen Daten. Wenn das Portfolio nur ein- oder zweimal pro Jahr strukturiert wird, kann es durchaus vorkommen, dass sich Aktien darin befinden, die nur eine geringe oder gar überhaupt keine Dividende mehr zahlen – wie etwa Bankwerte im Jahr 2007.

Dieses Defizit ist die Lücke für aktiv gemanagte Fonds. Hier wählt der Fondsmanager frei, welche Werte er in sein Portfolio aufnimmt. Dass dabei echter Mehrwert geschaffen werden kann, zeigt der LBBW Dividenden Strategie Euroland, den Berndt Maisch seit zehn Jah-ren managt. In dieser Zeit lag er achtmal besser als der Vergleichsindex Euro Stoxx. Insbesondere in Abwärtsphasen zeigt sich die Überlegenheit. Im Vergleich über drei Jahre liegt Maisch um zwölf Prozentpunkte besser als das vergleichbare Produkt IShares DJ Euro Stoxx Select Dividend.

Die Tabelle listet 16 aktiv gemanagte Fonds und zehn ETFs. Wer seine Anlagen weltweit streuen will, sollte sich beispielsweise den DWS Top Dividende und den DJE Dividende & Substanz näher anschauen. Beide Fonds sind empfehlenswert. Der DWS-Fonds trägt die €uro-FondsNote 2, das DJE-Produkt sogar Note 1 – beides deutliche Indizien dafür, dass sie andere globale Aktienfonds und den MSCI-Welt-Aktienindex in den vergangenen vier Jahren übertroffen haben.

DWS-Manager Schüssler achtet bei der Aktienauswahl auf drei Dinge: die Höhe der Dividendenrendite, wie stark die Dividende wächst und welchen Anteil des Gewinns ein Unternehmen ausschüttet. Bei der Portfoliostruktur verfolgt er eine gemischte Strategie. Zum einen hält Schüssler etliche Aktien dauerhaft als stabile Dividendenbringer im Portfolio – beispielsweise France Télécom, deren Aktie acht Prozent Rendite bietet. Dazu mischt er Titel, die drei bis vier Prozent Rendite bieten, deren Dividende aber jährlich mit dem Gewinn steigt. Zu dieser Gruppe zählt der Schweizer Pharmakonzern Novartis. Insgesamt sind im Portfolio 70 bis 80 Titel enthalten.

Im rund eine Milliarde Euro schweren DJE Dividende & Substanz setzt Fondsmanager Jan Ehrhardt auf defensive Unternehmen. „Aktien mit einer Dividendenrendite von fünf bis sechs Prozent bilden die Hälfte des Portfolios ab“, sagt er. Die Dividendenrendite des gesamten Fonds liegt aber niedriger, denn der 34-Jährige hat noch andere Auswahlkriterien. „Es wäre leicht, nur ein Portfolio mit hohen Renditen zusammenzustellen“, sagt Ehrhardt. „Aktien von Firmen wie etwa Nestlé könnten wir dann nicht berücksichtigen.“ Das Wort „Substanz“ im Fondsnamen steht übrigens für Bilanzqualität. Was das heißt? Firmen mit hohen Schulden und zweifelhaften Bilanzpositionen werden gemieden.

Ungewöhnlich ist auch der Ländermix des DJE-Fonds: Der Deutschland-Anteil beträgt 26 Prozent, Asien steuert 18 Prozent bei. „Das unterscheidet uns von anderen Fonds“, betont Ehrhardt. „Zu deutschsprachigen Firmen haben wir einen besseren Zugang.“ Eine weitere Eigenart ist die Investmentquote. Schwächeln die Märkte, wird der Bargeldbestand auf bis zu 50 Prozent erhöht. Zwar verlor Ehrhardt ebenfalls Geld, als die Kurse vom Sommer 2007 bis zum Frühjahr 2009 abtauchten – aber eben weniger als andere, die stets fast 100 Prozent in Aktien investiert sind.

Stuart Rhodes geht einen anderen Weg. Er verzichtet bewusst auf die Top-Dividendenwerte mit extremen Ausschüttungsrenditen. Stattdessen bevorzugt der Brite solche Unternehmen, die ihre Dividende erfahrungsgemäß kontinuierlich anheben. „Dies können nur Firmen stemmen, die trotz eines Wachstums sorgsam mit ihrem Geld umgehen“, begründet er. „Investitionen werden sorgfältiger geplant.“ Rhodes’ Fonds ist mit einem Anteil von 40 Prozent recht stark in US-Aktien gewichtet. In der regionalen Aufteilung folgen Firmen aus Kanada (8,4 Prozent), Brasilien (8 Prozent) und Australien (7,1 Prozent). Der Fonds hat wegen seines kurzen Bestehens noch keine FondsNote. In den vergangenen zwölf Monaten jedoch gehörte er zu den besten seiner Zunft.

Es ist womöglich auch keine schlechte Idee, die wachstumsstarken asiatischen Märkte über Dividendenfonds zu adressieren. Durch die Fokussierung auf nachhaltig ausschüttende Firmen dürfte das Risiko vor zu hohen Bewertungen deutlich niedriger sein. Der DJE Asien High Dividend ist der jüngere Bruder vom DJE Dividende & Substanz. Bei seinen Investments in Fernost agiert Jan Ehrhardt ähnlich konservativ. Japan meidet er; vornehmlich ist der Fonds in Hongkong engagiert. Dort gebe es Unternehmen, die acht bis neun Prozent Rendite böten. Überdies hält er etliche Nebenwerte, auf die er beim DJE Dividende & Substanz verzichtet.

Ebenfalls in Asien unterwegs ist Ian Lee, der den Allianz RCM High Dividend Asia Pacific leitet. Kein Japan, viel Hongkong, das gilt auch für diesen Fondsmanager. Im Gegensatz zu Jan Ehrhardt investiert Lee aber auch in Australien. Dort hält er sogar 36 Prozent, das ist seine größte Länderwette. Die Begründung: Dort seien die Renditen besonders hoch.

Deshalb hat auch der ETF DJ Asia/Pacific Select Dividend in der Region seinen Schwerpunkt. Mehr als die Hälfte des Portfolios steckt in australischen Werten mit dem Branchengewicht bei Telekommunikation und Industrie. Schwellenländer und Dividendenfokus verbindet der DWS Emerging Markets Top Dividend Plus. „Wir investieren in Megathemen wie Konsum oder Infrastruktur und suchen dort die Marktführer, die günstig bewertet sind und attraktive Renditen bieten“, sagt Manager Andreas Wendelken. Die Rendite seines Portfolios beträgt im Schnitt 4,1 Prozent, rund 1,5 Prozentpunkte mehr als Aktien aus Schwellenländern insgesamt.

Discounter mit Luxusdividende. Und Warren Buffett? Bleibt bei seiner Strategie. So hat er im vergangenen Jahr seine Aktienposition bei Wal-Mart auf sage und schreibe 39 Millionen Aktien ausgebaut. Ob ihn hier der Dividendenstrom des weltweit größten Einzelhändlers reizt? Die Großaktionäre jedenfalls, die Gründerfamilie Walton, können sich nicht beklagen. Ihr fließen zurzeit fast zwei Milliarden Dollar pro Jahr zu. Tendenz: stetig steigend.

Lesen Sie, welche Dividendenzertifikate attraktiv sind

In vielen Segmenten sind Exchange Traded Funds (ETFs) Zertifikaten überlegen. So sind sie als Sondervermögen bei Insolvenz des Emittenten geschützt. Inhaber von Derivaten hingegen droht Totalverlust, sollte der Emittent zahlungsunfähig werden. Wertpapiere von Derivatehäusern haben jedoch den Vorzug, gezielt Dividendenstrategien abbilden zu können, die von ETF-Häusern nicht angeboten werden.

Das Papier Dow Jones Stoxx Americas Select 40 von der HypoVereinsbank umfasst die 40 dividendenstärksten Titel aus den USA und Kanada. Dazu zählen derzeit Dow Chemical, der Bekleidungskonzern Limited Brands und Finanztitel wie die Bank of Montreal. Das Zertifikat ist allerdings nicht währungsgesichert. Kommt der Dollar wieder unter Druck, vermindert das die Rendite. Die Dividenden werden hingegen vollständig reinvestiert.

Das gilt auch für die Zertifikate auf den Index Dow Jones Japan Select Dividend 30 sowie den Index Dow Jones Australia Select Dividend 30. Die im Japan-Barometer enthaltenen Titel weisen derzeit eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent auf und bieten damit deutlich mehr als Yen-Anleihen. Zu ihnen gehören unter anderem Nippon Oil oder der Spielehersteller Nintendo. Das Zertifikat ist währungsgesichert. Dafür müssen Anleger eine Gebühr von 3,7 Prozent im Jahr bezahlen.

Das Papier auf den Australien-­Index trägt das volle Währungsrisiko. Hier zählen Maschinenbauer Bradken und der Versicherungskonzern Suncorp-Metway zu den Schwergewichten. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei durchschnittlich 5,2 Prozent.

Ebenso wie Zertifikate auf Dividenden­indizes bieten auch Wertpapiere auf Real Estate Investment Trusts (REITs) attraktive Ausschüttungen. Aktien­barometer wie der Welt REIT Top 30 und US Top 30 REIT Property ent­halten Immobilientitel, die aufgrund ihrer Satzung mindestens 75 Prozent ihrer Erlöse aus Vermietung und Verpachtung von Immobilien erzielen und den größten Teil des Gewinns an die Anteilseigner ausschütten müssen. Beide Wertpapiere konnten seit Anfang 2009 um über 100 Prozent zulegen.