METRO: Großeinkauf bei dem Handelsriesen
Ein Großinvestor steht offenbar vor dem Einstieg bei dem kriselnden Lebensmittelhändler Metro. Rund ein Jahr nach der Aufspaltung der METRO Group könnte die Aktie so neuen Schub bekommen.
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von Floriana Hofmann, Euro am Sonntag
Auf Einkaufstour sind nicht nur die Kunden bei den METRO-Großmärkten - sondern auch der Milliardär Daniel Kretinsky, und zwar beim METRO-Konzern selbst.
Der Tscheche will über seine Investmentgesellschaft EP Global Commerce zum größten Einzelaktionär des Handelsriesen werden. Dafür will er offenbar das Aktienpaket von Ceconomy übernehmen. Der Mutterkonzern der Elektronikmärkte Media Markt und Saturn hatte bei der Aufspaltung der Metro Group im vergangenen Sommer ein Aktienpaket von rund zehn Prozent an dem Lebensmittelhändler erhalten.
Dieses Paket steht nun zum Großteil zum Verkauf. Ein Prozent der METRO-Aktien darf Ceconomy wegen steuerrechtlicher Sperrfristen nicht verkaufen. Ceconomy ist wie Metro im vergangenen Jahr aus der Aufspaltung der früheren Metro Group hervorgegangen. Die Trennung in Lebensmittel (Metro) und Elektronik (Ceconomy) sollte beide Teile schlagkräftiger und für Investoren interessanter machen.
Die Media-Markt-/Saturn-Mutter bestätigte entsprechende Verhandlungen über das METRO-Paket mit Kretinsky. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. Mittlerweile gibt es Medienberichten zufolge auch einen weiteren Interessenten: Der chinesische Mischkonzern Fosun verhandelt Bloomberg zufolge ebenfalls mit Ceconomy über die Metro-Aktien.
Übernahmespekulation
Sollte das METRO-Paket von Ceconomy aber an Kretinsky gehen, könnte er demnächst Zugriff auf über 30 Prozent der Anteile erhalten. Damit müsste der Tscheche gemäß dem Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz den übrigen Anteilseignern ein Übernahmeangebot machen.
Denn er hat bereits ein Auge auf die restlichen rund 20 Prozent geworfen: Erst in der vergangenen Woche hatte er sich vom Familienkonzern Haniel 7,3 Prozent der METRO-Anteile gesichert. Zudem hat er eine Option auf die weiteren 15,2 Prozent der Anteile, die sich noch im Besitz der Holding befinden. Haniel-Chef Stephan Gemkow hatte die METRO zuletzt deutlich kritisiert: "Die Wertentwicklung ist eine Enttäuschung, das sieht jeder, der auf den Kurszettel schaut", sagte er.
METRO hat Anlegern in letzter Zeit wenig Freude bereitet. Eine METRO-Aktie kostete nach der Aufspaltung Mitte Juli 2017 noch etwa 20 Euro. Jetzt sind es nur noch rund 13 Euro.
Langwieriger Umbau
Die METRO hat zwar noch viele Baustellen, mittlerweile läuft es aber wieder etwas besser. Beim Unternehmensumbau gibt es erste Erfolge. Vor allem bei dem schwierigen Geschäft in Russland zeichnet sich mittlerweile eine erste Erholung ab. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 sank der Umsatz um 1,4 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) fiel um 14,2 Prozent auf rund eine Milliarde Euro.
Der Kursrutsch der Aktie belastet auch Ceconomy. Der Elektronikhändler hatte bereits mehrfach Abschreibungen tätigen müssen, geriet deshalb zuletzt sogar in die Verlustzone. Ceconomy könnte durchaus Interesse haben, sein Paket zu verkaufen - an Kretinsky oder auch an einen anderen Interessenten. Kommt es zu einem Bieterkampf, könnte sich das für Anleger lohnen.
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Bildquellen: Metro Group, DDCoral / Shutterstock.com
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Datum | Rating | Analyst | |
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24.10.2024 | METRO (St) Reduce | Baader Bank | |
22.10.2024 | METRO (St) Reduce | Baader Bank | |
15.08.2024 | METRO (St) Reduce | Baader Bank | |
08.05.2024 | METRO (St) Reduce | Baader Bank | |
07.02.2024 | METRO (St) Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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