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Gamestop-Börsenturbulenzen: Der Warnschuss

06.02.21 19:32 Uhr

Gamestop-Börsenturbulenzen: Der Warnschuss | finanzen.net

Der Gamestop-Hype ebbt ab, Politik und Regulierer treten auf den Plan. Beobachter erwarten neue Spekulationswellen, die auch deutsche Konzerne treffen könnten.

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von W. Ehrensberger, Euro am Sonntag

Die von Kleinanlegern ausgelösten Börsenturbulenzen rund um den US-Videospielhändler Gamestop werden immer mehr zum Politikum. US-Finanzministerin Janet Yellen hat am Donnerstag mit der US-Börsenaufsicht SEC über Konsequenzen beraten.

Kleinanleger hatten sich in Internetforen zu konzertierten Käufen von Gamestop-Aktien und anderen Unternehmen verabredet. Die dadurch ausgelösten Kursanstiege zwangen Hedgefonds dazu, ihre Wetten auf einen Kursverfall aufzulösen. Einige der Hedgefonds gerieten dadurch an den Rand des Ruins. Auch der Silberpreis wurde von den Turbulenzen erfasst. Manche Beobachter sehen in den Vorgängen eine Gefahr für die Stabilität der Finanzmärkte.

Sorgen bereitet den Aufsehern auch das Verhalten von sogenannten Neobrokern wie Robinhood in den USA oder Trade Republic in Deutschland, die viele Anleger für Gratistrades nutzen. Ausgerechnet während der größten Turbulenzen haben die Broker den Handel mit Gamestop-Aktien ausgesetzt - und dafür massive Kritik einstecken müssen. In den USA laufen bereits Klagen, in Deutschland wird noch geprüft. Dass Marktmanipulation vorliegt, dürfte aber schwer nachzuweisen sein.

Trade Republic rechtfertigte die mehrstündige Handelsunterbrechung am Donnerstag vergangener Woche mit technischen Problemen. "Wir mussten mit dem Handelsstopp unser System entlasten, um sicheren Betrieb zu gewährleisten", sagte Trade-Republic-Chef Christian Hecker. DSW-Experte Kurz sieht Trade Republic dagegen in der Pflicht, den Handel zu gewährleisten.

Beobachter halten es unterdessen für möglich, dass Kleinanleger weitere Unternehmen ins Visier nehmen könnten - auch in Deutschland. Als Ziel eigneten sich vor allem Nebenwerte mit niedrigen Handelsumsätzen, die hohe Leerverkaufspositionen aufweisen. Dazu zählten zuletzt insbesondere das Biotechunternehmen Evotec und der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis, mit Leerverkaufsanteilen von über zehn Prozent, aber auch der Batteriehersteller Varta, der Kaufhausbetreiber Deutsche Euroshop, das Modeunternehmen Hugo Boss, der Maschinenbauer Dürr und das Kaliunternehmen K+S.

Gefahr für den Markt?

Umstritten ist, ob Kurskapriolen wie bei Gamestop oder Silber einen weltweiten Börsenausverkauf auslösen könnten. DSW-Experte Kurz sieht in den Vorgängen noch keine Gefahr für das globale Finanzsystem, er rechnet auch nicht mit veränderten Machtverhältnissen.

Im Gegensatz dazu warnt der Schweizer Ökonom Didier Sornette davor, dass die Finanzmärkte tatsächlich schweren Schaden nehmen könnten. "Die große Gefahr bei diesen durch soziale Netzwerke ausgelösten Kursbewegungen ist, dass der Markt seine ausgleichende Funktion verliert und zu einer Art Lotterie verkommt, bei der die Kurse durch Internethypes getrieben werden", erklärte Sornette. Damit verlöre man "eines der machtvollsten Instrumente, die für ein kapitalistisches System notwendig sind."









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Bildquellen: JIM WATSON/AFP via Getty Images, Sergej Lebedev / Shutterstock.com

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07.10.2010Gamestop a performOppenheimer & Co. Inc.
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05.06.2019Gamestop A SellThe Benchmark Company
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