Euro am Sonntag

Max Automation: Maschinenbau in Gruppenformation

23.04.18 16:50 Uhr

Max Automation: Maschinenbau in  Gruppenformation | finanzen.net
Rollenteppich von M.A.X. Automation AG

Die Düsseldorfer Maschinenbauer MAX Automation profitieren von der starken Nachfrage in der Automatisierungstechnik. Weitere Impulse sollen effiziente Strukturen und Partner für die Umwelttechnik-Tochter liefern.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Es läuft. "Der positive Trend hält an. Auch im ersten Quartal bleibt der Auftragsbestand auf einem hohen Niveau", sagt Daniel Fink, Chef der Düsseldorfer MAX Automation, gegenüber €uro am Sonntag. Zu Jahresbeginn lag der Auftragsbestand der auf Industrieautomatisierung und Umwelttechnik spezialisierten Gruppe bei knapp 194 Millionen Euro. Das ist schon fast die Hälfte des für 2018 avisierten Umsatzes von mindestens 400 Millionen Euro.

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Autoindustrie treibt an

Besonders gut läuft das Geschäft mit Anlagen für die Autoindustrie. Hier nutzte die von mittelständischen Firmen geprägte Gruppe die Expertise der auf Dosiertechnik spezialisierten Tochter. Das Unternehmen entwickelte ein Sprühverfahren zur Imprägnierung des stationären Teils in Motoren für Elektro- und Hybridfahrzeuge, der sogenannten Statoren.

Nach Angaben von Fink ist die neue Technologie dem bishe­rigen Tauchverfahren zur Imprägnierung der Statoren überlegen. "Wir sind die Einzigen im Markt", sagt der Manager.

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Um diesen Vorteil zu nutzen und die Nachfrage bedienen zu können, bauen die Rheinländer die Produktion an drei Stand­orten aus: am Stammsitz der Tochter in Weikersheim, Baden-Württemberg, in Italien, am Standort einer Firma die 2017 übernommen wurde, und am Sitz der Tochter in den USA. "Läuft alles nach Plan, können wir den Auftragseingang bei dieser Technologie in drei bis fünf Jahren auf 40 Millionen Euro vervierfachen", hofft Fink.

Effizientere Strukturen

Währenddessen sollen die Strukturen in der Fimengruppe, die aus den Zeiten der ehemaligen Beteiligungs-Holding stammen, effizienter werden. Das schließt Veräußerungen von kleineren Unternehmen ein. Beispiel NSM Packtec: Der Hersteller von Verpackungsmaschinen für Molkerei- und Getränkefirmen wurde nach China verkauft. "Es gab wenig Synergien mit anderen Firmen in der Gruppe. Und für den Ausbau des Geschäfts in den Wachstums­regionen Asien und Osteuropa fehlen uns Kapazitäten im Management", sagt Fink.

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Die Veräußerung dürfte nicht die letzte gewesen sein. "Wir prüfen permanent, wie sich einzelne Gesellschaften und deren Töchter in die Gesamtstrategie einfügen", sagt der Chef.

Gleichwohl haben die Rheinländer in China 51 Prozent der Anteile an der inhabergeführten Shanghai Cisens Automation übernommen, um auf dem weltweit größten Automarkt besser ins Geschäft zu kommen. Jetzt können die Düsseldorfer Projekte vor Ort vollständig ausführen - einschließlich Vertrieb, Konstruktion, Montage, Software und Service. Mittelfristig soll die Firma deshalb eine hundertprozentige Tochter werden.

Spielraum für weitere Zukäufe sei mit einer Kreditlinie von 160 Millionen Euro und "moderaten" 47 Millionen Euro Schulden vorhanden. "Wegen des Aufwands bei der Integration gehen wir sehr ausgewählt vor. Vor dem nächsten Akquisitionsschritt muss der vorherige abgeschlossen sein", sagt Fink.

Interessiert sind die Düsseldorfer überwiegend an Spezialisten in der Automatisierungstechnik. Der Bereich liefert gut 70 Prozent des Umsatzes. Neben der Automobilindustrie werden Medizintechnikfirmen mit Maschinen zur Herstellung von Kontaktlinsen, Stents oder Insulin-Pens beliefert. Dosieranlagen von MAX Automation mischen Harze, Dichtmaterialien, Klebstoffe und Schäume.

Für die Weiterentwicklung der Umwelttechnik-Tochter Ve­co­plan, die knapp 30 Prozent des Umsatzes liefert, werden noch strategische Partner gesucht. "Im Sommer können wir mehr dazu sagen", so Fink. Vecoplan baut Maschinen zur Zerkleinerung und Aufbereitung von Holz, Biomasse, Kunststoffen und Papier. Die Profitabilität sei "auf einem guten und stabilen Niveau". Vecoplan soll langfristig im Firmenverbund bleiben.



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Bildquellen: M.A.X. Automation AG

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