Euro am Sonntag-Interview

Börsenexperte Halver: "Bis Ende 2021 sind für den DAX über 14.500 Punkte möglich"

17.02.21 10:33 Uhr

Börsenexperte Halver: "Bis Ende 2021 sind für den DAX über 14.500 Punkte möglich" | finanzen.net

Der Kapitalmarktexperte der Baader Bank, Robert Halver, sieht kein Ende des Aktienbooms, wie er der Redaktion von €uro am Sonntag verrät.

von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Welche Kräfte treiben die Rally an und wie nachhaltig sind sie?

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Robert Halver: An der Börse wird "La vie en rose" (Das Leben in Rosa) gespielt. Die verlängerten Lockdowns mit wirtschaftlichen Handicaps werden ausgeblendet. Man zählt auf US-Finanzministerin Janet Yellen, die bis 2022 Vollbeschäftigung erreichen will. Das US-Konjunkturpaket könnte nicht das letzte sein. In Deutschland wird im Super-Wahljahr mit weiteren Stimuli gerechnet. US-Notenbank und EZB werden die außer Rand und Band geratenen Staatsschuldenlasten tragen. Insofern bleibt das Umfeld aktienfreundlich.

Welche Höchststände sind 2021 drin?

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Unter kräftigen Schwankungen sind bis Ende 2021 für den DAX über 14 500 und für den S & P 500 bis 4200 Punkte möglich. Auch die zweite Reihe, MDAX, SDAX und TecDAX, wird mit neuen Rekordständen aufwarten, ebenso der US-Technologieindex Nasdaq Composite. Hintergrund ist der anhaltende Anlagenotstand, gepaart mit einer nicht totzukriegenden Digitalisierung, dem Konjunkturaufschwung und dem neuen Megathema Klimaschutz.

Und wo lauern im rosa Leben die Risiken?

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Virusmutationen, die den Aufschwung verzögern, könnten die Märkte stören. Die Finanzpolitik steht aber zur Gegenwehr parat. Negative Kurseffekte könnten auch drohen, wenn die Konjunktur kräftig beschleunigt und das Inflationsthema gespielt wird. Dann stellt sich die Frage, wie viel Zinswende der Aktienmarkt aushält. Hohe Aktienbewertungen würden dann rasiert. Die Vergangenheit lehrt aber, dass nach Einbrüchen am Aktienmarkt wie bei Dotcom- und Finanzkrise die Konjunktur wie ein Baum fällt. Deutliche Zinserhöhungen würden auch die Schuldenwelt in die Apokalypse der Unfinanzierbarkeit treiben. Die gebrannten Notenbank-Kinder werden dieses Feuer scheuen, um die öffentliche Ruhe nicht zu gefährden.










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Bildquellen: Robert Halver