Frankfurt intern: Stimmige Argumente für Kapitalerhöhung bei Immobilienfirma Defama?
Die Gründe für die Kapitalerhöhung (KE) bei Defama sind weder ein größerer Zukauf noch umfangreichere Vorhaben im laufenden Jahr.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Dennoch prüft der Spezialist für Handelsimmobilien eine Erhöhung des Eigenkapitals um sieben bis acht Millionen Euro. Ein Teil soll genutzt werden, um die 31 Fachmarktzentren im Bestand etwa durch Umbauten so zu optimieren, dass höhere Mieten und längere Vertragslaufzeiten durchgesetzt werden können.
Für jedes Einzelvorhaben mit Banken über eine Finanzierung im meist fünfstelligen Bereich zu verhandeln, dauert laut Defama-Chef Matthias Schrade viel zu lange. Jedoch reicht weniger als die Hälfte der KE-Millionen für diese Portfoliooptimierung. Der Rest soll in den kommenden Jahren für Zukäufe genutzt werden. Für dieses Jahr sind die Verhandlungen "schon so konkret, dass ich zuversichtlich bin, auch 2019 wieder ein Ankaufvolumen von 15 bis 20 Millionen Euro zu erreichen", so Schrade. Diese Akquisitionen ließen sich mit den aktuell gut vier Millionen Euro Liquidität stemmen.
In den Folgejahren jedoch würde das Geld trotzt guter Mieterlöse knapp. Auch weil sich Umbau und Verkauf eines Objekts in Radeberg auf 2020 verschieben. Die neuen Aktien sollen nah am Kurs von aktuell 16 Euro platziert werden. Für acht Millionen Euro müsste das Grundkapital dann um gut 13 Prozent steigen.
Die Verwässerung sollte kaum verärgern. Denn die marktenge Aktie kann Liquidität gebrauchen. Bereits früher bestand laut Schrade, der selbst 33 Prozent aller Defama-Aktien hält, Interesse an größeren Aktienpaketen, das aber bisher nicht zu bedienen war. Trotz ungewöhnlicher Gründe - die Argumente für die Kapitalerhöhung sind stimmig.
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Bildquellen: Deutsche Börse , xxx