Frankfurt intern: Kennen Sie die Paul-Hartmann-Aktie?

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Obwohl das Papier seit Jahren an der Börse notiert, dürfte der Titel nur wenigen Investoren ein Begriff sein. Das liegt vor allem daran, dass 80 Prozent der Aktien in festen Händen von Großaktionären und der Gründerfamilie lagen. Um sich vor Übernahmen zu schützen, hatten sich diese zu einer Schutzgemeinschaft zusammengeschlossen und sich verpflichtet, Anteile nur untereinander zu handeln.

Am 28. November wurde diese Schutzgemeinschaft nun aufgelöst, ­sodass die Aktie von Paul Hartmann einer breiten Anlegerschaft zugänglich ist. Die Firmengruppe blickt auf eine fast 200-jährige Geschichte zurück. Entstanden als Baumwollspinnerei, wuchs der Betrieb zu einer der größten deutschen Verbandstofffabriken und ist heute ein international breit aufgestelltes Konglomerat für Medizin- und Pflegeprodukte.

Kerngeschäftsfelder sind Materialien zur Wundbehandlung, Inkontinenzversorgung und Desinfektion. Hierzulande dürfte es kaum einen Verbandskasten geben, in dem keine Produkte der Schwaben zu finden sind. Das Geschäft ist krisensicher, beständig und es brummt: In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 4,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich um 9,5 Prozent auf fast 100 Millionen.

Das Wachstum ist nicht exorbitant hoch, aber solide und nachhaltig. Der Umsatz legt seit Jahren kontinuierlich zu, unter dem Strich werden immer Gewinne gemacht. Die Eigenkapitalquote lag Ende 2014 bei über 55 Prozent, das KGV für 2016 das kommende Geschäftsjahr liegt bei zwölf. Das alles sieht nach einer sehr gesunden Zukunft aus.