Frankurt intern: Indus macht (unter Umständen) Hoffnung

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Statt seinen chronisch konservativen Ausblick zu liefern, stellte der Vorstandschef des Beteiligungsunternehmens eine Pro­gnoseerhöhung in Aussicht. Der vorsichtige Kaufmann kam bei der Präsentation von Abromeit aber dennoch zum Vorschein. Der Manager hält eine Anhebung der Ergebnisschätzung nur dann für vorstellbar, wenn die Geschäfte auch im dritten Quartal gut laufen. Vorsicht sind die Anleger bei Indus gewohnt. Die aktuellen Jahresziele gehen von einem leicht steigenden Umsatz und einem mit 134 bis 138 Millionen Euro quasi stagnierenden operativen Ergebnis aus. Börsianer hatten die Annahmen daher von Beginn an als zu konservativ eingestuft.

Tatsächlich liefert die bisherige Geschäftsentwicklung zahlreiche Gründe für Optimismus. ­Indus verzeichnete das beste Quartal der Firmengeschichte, ist erfolgreich beim Zukauf von Firmen und erlebt bei seinen Bau- und Infrastrukturbeteiligungen eine Sonderkonjunktur. Weniger erfreulich ist, dass die operative Marge in einigen Segmenten gefallen ist oder hinter den eigenen Zielen zurückbleibt.

Die Probleme mit der Profitabilität gehen ­jedoch überwiegend auf Einmaleffekte aus dem Vorjahr zurück. ­Abromeit ist daher überzeugt, dass die sich Margen im zweiten Halbjahr erholen. Die Möglichkeiten, die Rendite zu verbessern, "liegen in Bereichen, die wir selbst im Griff haben", so der Firmenkäufer. Um die Prognose erhöhen zu können, will sich Indus also weit weniger auf die Entwicklung der Gesamtwirtschaft als vielmehr auf die eigenen Fähigkeiten verlassen. Das klingt in gewisser Weise doch wieder konservativ.