Frankfurt intern: Vita 34 - Kursfantasie voraus?

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Hintergrund sind Fortschritte bei der Immuntherapie gegen Krebs. So werden etwa bei den aktuell zugelassenen Behandlungen von Novartis und Gilead Antikörper der Betroffenen genetisch so modifiziert, dass sie bestimmte Leukämietumore erkennen können.

Doch je älter der Patient, desto schwieriger ist es laut Vita 34, die benötigten Abwehrkörper aus dem Blut des Erkrankten zu gewinnen. Daher arbeitet das Unternehmen an der Zulassung, aus Blut gewonnene Immunzellen lagern zu dürfen. Obwohl die neue Therapieform bisher erst bei sehr wenigen Indikationen eingesetzt wird, erwartet Vita 34 eine große Nachfrage.

Laut einer Befragung stünden einem solchen Angebot 90 Prozent der eigenen Kunden positiv, davon fast ein Drittel "extrem positiv", gegenüber. Weil hinter den derzeit rund 230.000 gelagerten Nabelschnurpräparaten von Neugeborenen meist zwei Eltern stehen, entspräche das Drittel der extrem Begeisterten gut 138.000 potenziellen Käufern im bestehenden Kundenkreis.

Zum Vergleich: Aktuell werden in Deutschland pro Jahr 5.000 bis 6.000 Nabelschnurblut-Präparate bei Vita 34 eingelagert. Selbst konservativ geschätzt sieht Firmenchef Wolfgang Knirsch daher erhebliches Potenzial, die "Einlagerungszahlen zu vervielfachen". Wie vorsichtig die Schätzung wirklich ist, wird sich jedoch erst nach der 2020 erwarteten Zulassung zeigen. Weil die Immuntherapie jung und das Angebot von Vita 34 noch nicht auf dem Markt ist, spekulieren vorerst nur risikobereitere Anleger auf vervielfachte Einnahmen.






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