Frankfurt intern: Staramba - überschuldet wegen Kryptodesaster
Die Aktie von Staramba stürzte vergangene Woche um fast 50 Prozent ab. Viele Prominente sind in die Aktien investiert.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Das von prominenten Investoren wie dem Immobilienunternehmer Rolf Elgeti oder ehemaligen Fußballprofis wie Fredi Bobic oder Hasan Salihamidzic unterstützte Unternehmen hat mehr als die Hälfte seines Grundkapitals verloren. Grund: Millionen aus dem Verkauf einer eigenen Kryptowährung 2018 sind laut Wirtschaftsprüfer nicht als Umsatz, sondern als Anzahlung zu werten.
Die Folge: Die durch die Ausgabe des Staramba-Token eingenommenen gut 17,3 Millionen Euro müssen umgebucht werden. Im Vorjahr bleiben so von dem ursprünglich mit 17,6 Millionen Euro erwarteten Umsatz nur noch 0,33 Millionen Euro übrig. Aus dem operativen Gewinn von 5,7 Millionen Euro wird ein Verlust von minus 11,1 Millionen Euro. Gleichzeitig dürfte ein Teil der durch die Token-Ausgabe eingenommenen Millionen bereits verbraucht sein und das operative Geschäft weiter Verluste produzieren.
Bilanziell ist der Entwickler virtueller 3-D-Welten damit massiv überschuldet. Dass bereits zuvor rund 40 Prozent der Belegschaft entlassen wurde und die Entwicklung der eigenen virtuellen 3-D-Welt Materia One nun nur noch "langfristig" geschieht, wird an der Situation so schnell nichts ändern. Staramba will daher über eine Kapitalerhöhung gut 20 Millionen Euro an frischen Mitteln einwerben und sich neu aufstellen.
Angesichts des Kursverfalls und des Verhältnisses von 10,8 Millionen Euro Börsenwert zum angepeilten Erlös aus der Kapitalerhöhung dürfte der Versuch, das Unternehmen zu drehen, nur noch für Großaktionäre wie Elgeti Sinn ergeben. Wie bereits zuvor von uns geschrieben gilt für alle anderen: Finger weg.
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Bildquellen: Börse Frankfurt, STARAMBA SE