Frankfurt intern: Softing-Aktie - Softing profitabler dank Mobilfunklizenz
Seit Softing Anfang 2018 via Übernahme eine Mobilfunklizenz erwarb, soll die Fernwartung großer Fahrzeugflotten zum Wachstumstreiber werden.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Ab 2020 soll aus der Vision Wirklichkeit werden. Softing ist Spezialist für Datenübertragungen und bietet in seinem Autosegment Diagnosewerkzeuge, um Fahrzeugdaten auszulesen. Dank der Mobilfunklizenz kann Softing nun weltweit, herstellerunabhängig und in Echtzeit bis zu 140 Fahrzeuginformationen übermitteln.
Während der Service je Wagen und Monat laut Softing für den Preis einer guten Tasse Kaffee zu haben ist, kostet die Übertragung geschätzt nur ein Zehntel bis ein Drittel dessen. Ein erster Großkunde will die Dienste über fünf Jahre für bis zu 200.000 Wagen nutzen, mit einem weiteren steckt Softing dem Vernehmen nach in fortgeschrittenen Verhandlungen.
Wird der erste Auftrag mit der Zeit voll ausgerollt, müssten pro Jahr etwa 7,2 Millionen Euro Umsatz und 4,7 Millionen Euro operativer Gewinn fließen. Auch deshalb dürfte Softing für das kommende Jahr planen, den operativen Gewinn um 75 Prozent auf sieben Millionen zu steigern. Damit aus den Planzahlen Wirklichkeit wird, muss das neue Angebot aber zuerst seine bis zu sechs Millionen Euro hohen Fixkosten decken - sprich: Softing mehr als einen Kunden gewinnen.
In den vergangenen Jahren musste die Firma ihre Prognose mehrmals nach unten korrigieren. Zudem darf die Konjunkturschwäche das weit größere Industriegeschäft nicht in Mitleidenschaft ziehen. Immerhin aber schließt Softing Kapitalerhöhungen trotz der Wachstumspläne für die kommenden drei Jahre aus. Auf dem aktuellen Niveau ist die Aktie für risikobereite Anleger interessant.
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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Börse Frankfurt