Frankfurt intern: Singulus - Kollateralschaden oder Turnaround?

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Finanzvorstand Markus Ehret gab sich auf der Frühjahreskonferenz des Equity Forum in Frankfurt sehr zuversichtlich, in den kommenden Wochen und Monaten neue Aufträge zu melden. Börsianer sorgten sich zuletzt, dass der Maschinenbauer ein Kollateralschaden im Handelsstreit zwischen China und Amerika wird: Der größte Kunde ist der Konzern China National Building Materials (CNBM).

Das Staatsunternehmen baut Fabriken für Solarparks auf und setzt hier Dünnschichtanlagen von Singulus ein. Nach den ersten Orders gab es Ende 2018 Willenserklärungen über weitere Anlagen im Wert von 200 Millionen Euro. Weil die Weltwirtschaft schwächelt, ist Ehret überzeugt, dass China seine Binnenkonjunktur noch entschiedener stützt und aus den Willensbekundungen bald finale Verträge macht.

Firmenkenner erwarten überdies, dass die Orders aus dem Medizintechnikbereich 2019 von einem niedrigen auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag steigen. Ein Treiber sollen Kontaktlinsen sein. Nachdem ein weltweit führender Hersteller eine Anlage schon einsetzt, teste nun auch ein zweiter Kunde die Maschine. Weitere Bestellungen könnten folgen.

Auch wenn die Solarbranche mit Abstand der wichtigste Abnehmer für Singulus bleibt, so erschließt der Maschinenbauer doch neue Kundenkreise. Die breiter werdende Aufstellung lässt den Turnaround ein weiteres Stück nachhaltiger erscheinen. Weil derzeit kaum Aktien umgehen, könnte die bislang ausgebliebene Aufholbewegung von guten Nachrichten angeschoben werden.







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