Frankfurt intern: Neuer Leifheit-Chef versprüht Optimismus

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Der neue Firmenchef kaufte noch vor Dienstantritt im Juni Aktien und hat mittlerweile über vier Millionen Euro investiert. Das für einen angestellten Vorstand hohe Engagement begründete Rinsche auf dem Eigenkapitalforum (EKF) mit der Überzeugung, Leifheit sei eine der am meisten unterbewerteten Konsumartikelaktien in Europa. Bis zur Übernahme durch Pepsi im vergangenen Jahr war er Manager bei Sodastream, ab 2015 als Europachef.

Mit viel Werbung kurbelte er dort die Umsätze des Trinkwassersprudlers an. In der Zeit hat sich die Aktie fast verzehnfacht. Spiel’s noch mal, Rinsche, hofft schon mancher Börsianer, während der 49-Jährige sicher ist, sein Investment vervielfachen zu können. Wie bei Sodastream soll auch hier TV-Werbung den Umsatz ankurbeln. Erste Tests liefen demnach mit verdoppeltem bis verdreifachtem Absatz erfolgreich. Tatsächlich wurde bisher mit 0,7 Prozent vom Umsatz sehr wenig für Werbung ausgegeben.

Rinsche will die Marketingquote auf drei bis vier Prozent schrauben und das Geld an anderer Stelle einsparen. Unstrittig ist die Qualität der Flügelwäschetrockner, Wischer oder Bügeltische sowie die starke Marke von Leifheit. Die gesundheitsnahe Sodastream könnte sich allerdings eher für ansprechende Werbung eignen als ein Flügelwäschetrockner. Werbeerfolge sind nie garantiert, die Konkurrenz ist bei Haushaltswaren höher. Nachdem sich der Kurs bereits ein gutes Stück erholte, setzen aktuell nur sehr risikobereite Anleger auf die Aktie. Alle anderen warten, ob Rinsche den richtigen Ton trifft, wenn er sein altes Lied erneut anstimmt.