Frankfurt intern: Lang & Schwarz-Aktie - trotz Risiken interessant

von Lars Winter, Euroam Sonntag

Die maximal mögliche finanzielle Belastung daraus soll laut eigenen Schätzungen bei 61 Millionen Euro liegen. Dadurch sind der geplante Aktiensplit und die Dividende gefährdet. Lang & Schwarz musste zudem die Hauptversammlung verschieben. Unter anderem standen Abstimmungen zu Dividende und Aktiensplit auf der Tagesordnung. Doch es ist unklar, ob Aktionäre, die bereits Stimmrechtsvollmachten erteilt hatten, diese auch beibehalten würden. Die Aktie rutschte wegen der Nachricht von 130 Euro im Tief bis unter 75 Euro ab. Damit hatten sich praktisch über Nacht mehr als 150 Millionen Euro Börsenwert in Luft aufgelöst.

Obwohl der Vertrauensverlust schwer wiegt, hat der Small Cap auf diesem Kursniveau viel Negatives eingepreist. Doch die aktuelle Lage ist für Außenstehende schwer einschätzbar. Ist der bezifferte Schaden der "Worst Case", oder erhöht sich die Summe am Ende womöglich noch durch Strafzahlungen? Ein Verlust von 61 Millionen Euro wäre für Lang & Schwarz finanziell freilich problemlos verkraftbar. Allein im ersten Halbjahr 2021 haben die Rheinländer einen Überschuss von 48 Millionen Euro oder umgerechnet 15,27 Euro je Aktie eingefahren. Bleibt das Marktumfeld freundlich, dürfte im zweiten Semester ein ähnlich hohes Ergebnis folgen. Die Aktie, die zuletzt stark vom Börsenboom profitierte, bleibt grundsätzlich interessant. Ein Investment in den Titel ist aber auf jeden Fall riskanter geworden.

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