Frankfurt intern: Francotyp-Postalia-Aktie - Druck vom Großaktionär

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Einnahmen mit 53 Millionen Euro um fast 14 Prozent, während das Ergebnis je Aktie von minus vier auf plus 13 Cent drehte. Allerdings wirken sich einige Sondereffekte, wie die Portoerhöhung der Deutschen Post, positiv auf die Zahlen aus. Ohne diese Hilfe wären die Resultate der Berliner nicht überragend, schlecht wären sie aber auch nicht.

Rolf Elgeti dürfte dennoch nicht zufrieden sein. Der Gründer der Immobilienfirmen Deutsche Konsum REIT und Deutsche Industrie REIT hat sein Engagement jüngst stark ausgebaut. Besaß der Manager 2018 erst gut sieben Prozent, soll sein Anteil mittlerweile bei gut 20 Prozent liegen. Grob zusammenfasst bleibt FP laut Elgeti hinter seinen Möglichkeiten zurück, ist unterbewertet und wandelt sich zu langsam zu einem Anbieter digitaler Sicherheitslösungen.

FP-Geschäftsführer Rüdiger Günther nimmt die Kritik indessen sportlich und ist "fast gierig" darauf, Ziele und strategische Ansätze seines neuen Großaktionärs zu diskutieren. Bisher blieb Elgeti Konkretes jedoch schuldig und ließ scheinbar auch die Chance aus, einen frei gewordenen Posten im Aufsichtsrat zu besetzen. In dem Gremium hätte er mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Vielleicht bleibt der Manager aber auch absichtlich schwammig, will er doch bei FP weiter aufstocken. Steigende Kurse wären da eher abträglich. Bereits die Transformation von FP birgt Gefahren und noch ist Elgeti kein Kurstreiber.
FP ist daher aktuell nur für risikobereitere Anleger geeignet.