Frankfurt intern: Bet-at-home - gewagte Wette

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Doch im ersten Halbjahr ist der Umsatz nicht ­gewachsen, sondern um 13 Prozent ­geschrumpft. Grund: Seit 2017 sind ­ausländische Wettanbieter in Polen ­verboten. Im restlichen Jahr müssen die Österreicher nun rund 83 Millionen Euro mehr Umsatz machen. Ein Plus zum Vorjahr um 21,6 Prozent und ein Wachstum, das zuletzt bei der Fußball- Weltmeisterschaft 2014 übertroffen wurde. Damals bot der Online-Buchmacher allerdings noch Wetten in Polen an.

Während viele Analysten daher skeptisch sind, fühlt sich Firmenchef Franz Ömer "mit der Prognose nach wie vor wohl". Als Grund führt er die diesjährige Fußball-WM in Russland an. Das Turnier lief noch in den ersten beiden Wochen des vergangenen Monats. Das Großereignis wurde genutzt, um über hohe Werbeausgaben neue Nutzer zu gewinnen. Was eigentlich in Polen an Marketing geplant war, wurde zusätzlich in Deutschland und Österreich ausgegeben.

Die Maßnahmen schlugen sich in starkem Nutzerwachstum nieder und: "Der Juli hat gezeigt, unsere Erwartungen stimmen. Wir konnten das fehlende Polen-Geschäft kompensieren", sagt Ömer. Eine unveränderte ­Gefahr bleibt die Regulierung. Auch in Deutschland ist die zukünftige Rechtsprechung unklar. Weil Bet-at-home hier aber hohe Steuern zahlt, macht sich Ömer vergleichsweise wenig Sorgen. Unterdessen wächst der Markt weiter. Nach dem Kurssturz seit dem Sommer 2017 wagen risikobereite Anleger wieder eine Wette auf den Wettanbieter.




__________________