Frankfurt intern: Baumot - Umsatzvervielfachung dank VW?
Bei Baumot scheint aus der Spekulation auf eine Umsatzvervielfachung mehr und mehr Gewissheit zu werden. Seit zwei Wochen ist die kleine Firma Monopolanbieter für Abgasnachbehandlungen von VW-Dieselfahrzeugen.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Bei Baumot scheint aus der Spekulation auf eine Umsatzvervielfachung mehr und mehr Gewissheit zu werden. Seit zwei Wochen ist die kleine Firma Monopolanbieter für Abgasnachbehandlungen von VW-Dieselfahrzeugen. Das Kraftfahrtbundesamt erteilte den BNox genannten Systemen eine Betriebserlaubnis für insgesamt
61 Pkw-Modelle von VW. Baumot verfügt bislang über die einzige zum Einbau zugelassene Hardware-Nachrüstung.
Diese Woche bestätigte VW, bis zu 3.000 Euro Zuschuss für den Einbau zu zahlen. Das Angebot gilt für Besitzer eines Euro-5-Diesel, die in Städten mit besonders hohen Stickoxidwerten und den angrenzenden Landkreisen leben oder in einem 100 Kilometer Radius in diese Zentren pendeln. Baumot leitet daraus ein Umsatzpotenzial von mehr als 550 Millionen Euro ab und glaubt, 170 Millionen Euro davon bis 2022 heben zu können. Zum Vergleich: 2018 lag der Umsatz bei 6,2 Millionen Euro und der operative Verlust bei 6,1 Millionen Euro.
Für dieses Jahr erwartet Baumot einen Umsatz von 22 Millionen und ein positives operatives Ergebnis von 1,1 Millionen Euro. Den Erwartungen steht bislang ein Börsenwert von 43,3 Millionen Euro entgegen - und das, obwohl die Aktie bereits stark anzog. In Nebenwertekreisen wird der Firma daher weiteres Kurspotenzial zugetraut. Allerdings lag Baumot mit seinen Prognosen zuletzt selten richtig. Die schwache Bilanz wirft zudem die Frage auf, wie die Nachfrage bedient werden kann. Gut möglich, dass Baumot demnächst frisches Geld an der Börse einwerben muss. Der Kurs des ohnehin marktengen Kleinstwerts dürfte weiter volatil bleiben. Die Aktie eignet sich daher nur für sehr risikobereite Anleger.
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Bildquellen: Paul Driver Photography/Baumot