Euro am Sonntag

CompuGroup Medical: Lukrativer Datenverkehr

15.01.16 16:00 Uhr

CompuGroup Medical: Lukrativer Datenverkehr | finanzen.net

Ob Gesundheitskarte oder elektronische Patientenakte, der ­Spezialist für Gesundheitssoftware, CompuGroup Medical, verdient kräftig mit IT-Produkten für Mediziner und Apotheker.

Werte in diesem Artikel
Aktien

15,70 EUR -0,09 EUR -0,57%

30,01 EUR 0,04 EUR 0,13%

Indizes

3.406,9 PKT 16,3 PKT 0,48%

von Stefan Riedel, Euro am Sonntag

Ein Patient wird in die Not­aufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Die behandelnden Ärzte lesen innerhalb weniger Minuten über eine kleine Plastikkarte Blutgruppe, Arztbesuche, einzunehmende Medikamente, Allergien sowie alle relevanten Informationen zur Krankenversicherung aus. Seit Dezember steht die rechtliche Grundlage für die deutschlandweite Umsetzung eines solchen digitalen Datenaustauschs.



Geht es nach dem im Bun­destag verabschiedeten eHealth-Gesetz, sind bis Anfang 2018 alle Arztpraxen und Krankenhäuser an die Telematikschnittstellen für den Datenverkehr angeschlossen. Bei den Testläufen war es zuletzt zu zeitlichen Verzögerungen gekommen.

Dick im Geschäft

Nutznießer sind zwei IT-Dienstleister, die Telekom-Tochter T-Systems und die kleinere CompuGroup Medical. Die Gesellschaft mit Sitz in Koblenz entwickelt Software und Dienste für niedergelassene Fachärzte, Apotheken und Krankenhäuser.

Beide Firmen sind je zur Hälfte an der Entwicklung dieser digitalen Infrastruktur beteiligt. Christian Teig, Finanzvorstand von CompuGroup, beziffert das entsprechende Umsatzpotenzial für seine Firma auf 100 Millionen Euro. Die Einnahmen aus der Installation von Kartenterminals samt Programmen im Zuge der elektronischen Gesundheitskarte beziffert Teig pro Arztpraxis auf 2.000 bis 4.000 Euro. Bezogen auf die Krankenhäuser liegt der Umsatz demnach zwischen 100.000 und 300.000 Euro.


Dazu kämen noch jährliche Lizenzgebühren von 600 bis 800 Euro beziehungsweise 15.000 bis 45.000 Euro. Weitere künftige Einnahmequellen sind Ersatzkonnektoren für die Anbindung der Kundennetzwerke sowie Serviceleistungen.

Rund 64.000 Bestandskunden zählt die im TecDAX gelistete Gesellschaft - bei einem Potenzial von 240.000 Installationen in Deutschland. 60 Prozent der Erlöse erzielt das Unternehmen mit Software für Ärzte.


Das gesamte Marktumfeld zeichnet sich durch eine hohe langfristige Kundenbindung aus. "Über den Mix aus Einnahmen aus der Installation von Hardware und Software mit den höhermargigen Serviceleistungen ist eine operative Marge von 30  Prozent erreichbar", meint Knut Woller, Analyst bei der Baaderbank. Die Profitabilität lag im Jahr 2015 bedingt durch die Investitionen in die Tele­matik-Infrastruktur bei lediglich 20  Prozent.

Ein Manko ist die noch fehlende flächendeckende Präsenz in den Krankenhäusern. "Die meisten Kliniken verfügen noch nicht über IT-Schnittstellen für den digitalen Datenaustausch und werden auch mit dem neuen Gesetz nicht mehr öffentliche Mittel für größere Inves­titionen in diesem Bereich er­halten", sagt Gregor-Konstantin Elbel, Partner beim Beratungsunternehmen Deloitte.

Dabei hat es CompuGroup in den vergangenen Jahren verstanden, über Zukäufe das einstellige organische Wachstum deutlich zu steigern. Kommt 2016 das Geschäft in Spanien über die Mehrheit an einer Firma für Arztsoftware ins Laufen, wie Finanzchef Teig erwartet, ist die Gesellschaft in allen größeren europäischen Märkten präsent. Geht dann noch die Rechnung mit der elektronischen Gesundheitskarte auf, sollte die Aktie ihren jüngsten Höhenflug fortsetzen.

Investor-Info

Compugroup Medical
Neuer Ertragsschub

Das per Gesetz verbindliche Zeitfenster für die Onlineanbindung von Arztpraxen und Krankenhäusern dürfte in den kommenden zwei Jahren das operative Geschäft des TecDAX-Unternehmens treiben. Investitionen und Abschreibungen sind bereits in der Bilanz 2015 verbucht. Das lässt Raum für positive Über­raschungen. Sie kämen bei den Konsensschätzungen, die für 2016 ein Wachstum von 21 Prozent erwarten, noch obendrauf. Rücksetzer zum Einstieg nutzen.

Ausgewählte Hebelprodukte auf CompuGroup Medical

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf CompuGroup Medical

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Bernhard Lelle/Istockphoto, violetkaipa / Shutterstock.com

Nachrichten zu CompuGroup Medical SE & Co. KGaA

Analysen zu CompuGroup Medical SE & Co. KGaA

DatumRatingAnalyst
08.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyBaader Bank
08.11.2024CompuGroup Medical SECo HoldDeutsche Bank AG
08.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyWarburg Research
07.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
08.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyBaader Bank
08.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyWarburg Research
07.11.2024CompuGroup Medical SECo BuyBaader Bank
24.10.2024CompuGroup Medical SECo BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
08.11.2024CompuGroup Medical SECo HoldDeutsche Bank AG
07.11.2024CompuGroup Medical SECo HoldJefferies & Company Inc.
03.09.2024CompuGroup Medical SECo HoldJefferies & Company Inc.
16.07.2024CompuGroup Medical SECo HoldDeutsche Bank AG
15.07.2024CompuGroup Medical SECo HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
08.12.2021CompuGroup Medical SECo UnderweightMorgan Stanley
09.11.2021CompuGroup Medical SECo ReduceBaader Bank
04.11.2021CompuGroup Medical SECo ReduceBaader Bank
25.10.2021CompuGroup Medical SECo ReduceBaader Bank
16.09.2021CompuGroup Medical SECo ReduceBaader Bank

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für CompuGroup Medical SE & Co. KGaA nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"