Euro am Sonntag-Analyse

GFT Technologies: Weltläufige Schwaben

03.12.16 16:00 Uhr

GFT Technologies: Weltläufige Schwaben | finanzen.net

Für ihre Informationstechnologie müssen Banken wegen der Regulierung und des Trends zum Onlinebanking immer mehr ausgeben. Der Stuttgarter IT-Spezialist GFT Technologies profitiert davon.

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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag

Die Stimmung wird besser, auch bei den Investmentbanken", freut sich Jochen Ruetz, Finanzchef von GFT Technologies. Etwa die Hälfte seines Umsatzes erzielt der IT-Dienstleister mit Investmentbanken in London oder New York. Die andere Hälfte entfällt auf Institute aus dem sogenannten Retailbanking, die sich beispielsweise um die Konten von Privatkunden kümmern.

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Die Schwaben schreiben Programme für die Finanzbranche und sorgen für deren reibungslosen Einsatz. Trotz der Probleme, mit denen viele Banken zu kämpfen haben, gibt sich der Finanzchef des Mittelständlers erstaunlich optimistisch. "Bankkunden wollen online gehen. Lange Zeit redete die Branche viel über die Digitalisierung, jetzt packen sie die Dinge an", sagte Ruetz vor Investoren und Analysten in Frankfurt.

Brexit hinterlässt Delle

Nach Krise sieht die Prognose von GFT beileibe nicht aus: Im laufenden Jahr soll der Umsatz um zehn Prozent zulegen. Die operative Gewinnmarge dürfte dabei niedriger ausfallen als gewohnt, die Bank M.M. Warburg schätzt sie auf rund elf Prozent. Der Rückgang gegenüber 2015 liegt vor allem an der Abwertung des Britischen Pfund nach dem Brexit. "Ein einmaliger Effekt", erklärt Ruetz. Forderungen gegenüber britischen Kunden seien abgewertet worden. Im Sommer kappte GFT deshalb die Gewinnprognose für 2016.

Sonst laufen die Geschäfte der Schwaben erstaunlich stabil. Das liegt am Fokus auf grundlegende Prozesse. "Zum größten Teil bieten wir Software und Dienste für das Core Banking an, darauf können Banken auch in schwierigen Zeiten nicht verzichten", erklärt Ruetz. Kundenbeziehungen sind meist langfristig, GFT gilt als sehr verlässlich.
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Die Banken bauen beim Personal zwar ab, für die Informationstechnologie gibt die Branche aber immer mehr aus. Weltweit soll hier der Markt für IT-Dienste bis 2019 um rund fünf Prozent pro Jahr auf dann 215 Milliarden Dollar wachsen. Ein Grund dafür ist die Regulierung, die immer schärfer wird. Neue Vorschriften aber zwingen die Institute, sie in der IT umzusetzen.

Smartphones tun gut

Daneben ist es vor allem die Digitalisierung, die Dienstleistern wie GFT zugutekommt. Bankkunden wollen ihre Geschäfte heute am Computer oder zunehmend per Handy erledigen, Finanzdienstleister müssen sich darauf einstellen. "Digitalisierung und Regulierung sind die Topthemen, dahinter kommt die Sicherheit", sagt Finanzchef Ruetz.

Für eine hohe Profitabilität sorgt die globale Aufstellung. GFT bietet Dienste und Beratungen aus mehreren Kompetenzzentren an. So betreuen Mitarbeiter aus Spanien etwa die Kunden in der Londoner City bei einfacheren Anfragen. Um die New Yorker Klientel kümmert sich hier ein Team aus Brasilien. Werden die Aufgaben schwieriger, kommen Spezialisten vor Ort, also aus London oder New York, zum Einsatz, die den Kunden Dienste bis zur komplexen Unternehmensberatung anbieten. So behält GFT die Kosten im Griff, kommt aber auch bei lukrativeren Projekten zum Zug.
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Nach dem schwierigen Jahr 2016 dürften die Schwaben ihre Gewinnzuwächse ab 2017 deutlicher steigern können - zumal es vor allem im Retailbereich rundläuft. "Hier dürften wir auch 2017 weiter dynamisch wachsen", sagt Ruetz. Umso besser, wenn auch die New Yorker oder Londoner Kunden bald mehr ordern.

Investor-Info

GFT Technologies
Gute Gelegenheit

Die Stuttgarter haben in fünf Jahren bis 2015 den Umsatz mehr als verdreifacht. 2016 sollen es 420 Millionen Euro werden, bis 2020 dann 800 Millionen. Die Aktie des IT-Dienstleisters geriet nach der Gewinnwarnung im Sommer unter Druck. Die Delle beim operativen Ergebnis ist laut Finanzchef einmalig. Für 2017 und 2018 erwarten Analysten wieder Gewinnzuwächse von 14 beziehungsweise zwölf Prozent. Fantasie bringt die mögliche Belebung im US-Investmentbanking.

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Bildquellen: GFT Technologies, Lichtmeister / Shutterstock.com

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