Deutsche Post: Wie es mit der Aktie weitergeht
Voriges Jahr ruckelte es gehörig beim Logistik-Konzern. Jetzt will der Chef dank boomendem Online-Handel die Konzern-Gewinne kräftig steigern. Die Aktie legt schon los.
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von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Bei Heiratswilligen genießt die Deutsche Post offenbar höchstes Vertrauen. Im internationalen Expressgeschäft des Logistikriesen versenden Privatkunden kein Produkt häufiger als Hochzeitskleider.
Dass Firmen auf den DAX-Konzern setzen, wenn sie Waren pünktlich liefern wollen, ist nicht neu. Dass immer mehr Privatleute die internationalen Zustelldienste der Bonner nutzen, schon. Die profitabelste Sparte der Post verzeichnet ein immer stärkeres Geschäft mit Endkunden. Grenzüberschreitende Privatsendungen machen zwar nur einen kleinen Teil des Expressumsatzes von zuletzt 13,6 Milliarden Euro aus, doch die zweistelligen Zuwachsraten zeigen, welches Potenzial der Onlinehandel unverändert bietet.
Rückkehr zum Megatrend
Globalisierung, boomender E-Commerce und die wachsende Mittelschicht der Schwellenländer sorgen dafür, dass die Bestellmengen stetig steigen. Die Unternehmensberatung Accenture erwartet, dass allein der globale Paketmarkt von 2013 bis 2020 um jährlich fünf Prozent auf rund 340 Milliarden Dollar wächst. Frank Appel hat sich aber mehr vorgenommen, als die Post nur mit dem Markt wachsen zu lassen. Der Vorstandschef will den operativen Gewinn des Konzerns im gleichen Zeitraum pro Jahr um rund acht Prozent steigern - auf dann fünf Milliarden Euro.Zwei Gewinnwarnungen im Jahr 2015 rückten dieses Ziel zuletzt jedoch in weite Ferne. Spätestens seit dem vergangenen Quartal scheint der Logistiker aber zurück in die Wachstumsspur gefunden zu haben. Wegen des "stärksten zweiten Quartals unserer Geschichte", sieht Appel keinerlei Grund, an seinen Zielen für dieses sowie für die kommenden Jahre zu rütteln (siehe Investor-Info). Seine Zuversicht verdankt der Manager dem Turnaround der Frachtsparte. Das Speditionsgeschäft hatte 2015 durch eine verpatzte Softwareeinführung die Ergebnisse verhagelt. Appel reagierte mit Kostensenkungen und gab den Regionalverantwortlichen wieder mehr Freiheiten. Vor allem aber verzichtet der 55-Jährige konsequent auf unprofitables Geschäft. Statt Verlusten schreibt der Bereich operativ wieder Gewinne. "Die Restrukturierung der Frachtsparte war und ist eine der größten Herausforderungen für die Deutsche Post, auch weil Überkapazitäten weiter die Preise drücken. Wie Zahlen zeigen, greifen die Maßnahmen und sollten die Marge weiter steigen lassen", sagt Stephan Bauer, Analyst beim Bankhaus Lampe.
Effiziente Expansion
Auch in anderen Sparten steigt die Profitabilität. Mit einer operativen Gewinnspanne von 11,9 Prozent ist die Expresssparte so rentabel wie nie. Dass die Post mit der international pünktlichen Paketzustellung so gut verdient, hat zwei Gründe: Die Bonner bauen ihre Drehkreuze aus und können so in kürzerer Zeit größere Frachtaufkommen bewältigen. Gleichzeitig steigen die Versandvolumen. "Unsere globale Infrastruktur können wir immer besser auslasten", erklärt Finanzchef Larry Rosen. Eine ähnliche Entwicklung sieht der gebürtige Amerikaner auch im Paketgeschäft. Hier will er dank Skaleneffekten überproportional steigende Gewinne aus dem Mengenwachstum herausholen.Angesichts der Effizienzgewinne, die jedes zusätzlich verschickte Paket ermöglicht, wird die Expansion für die Deutsche Post immer wichtiger. Erst ein wachsendes Versandvolumen lässt die Einnahmen und damit auch die Gewinne steigen. Für den Konzern sind höhere Margen daher nur das Resultat erfolgreichen Umsatzwachstums.
Die Chance auf wachsende Geschäfte sehen die Bonner dabei vermehrt im Ausland. Bereits heute erzielt etwa die Brief- und Paketsparte ihr stärkstes Wachstum mit internationalen Logistikdienstleistungen für Onlinehändler. Dennoch trugen die globalen E-Commerce-Dienste zum Brief- und Paketumsatz 2015 erst knapp acht Prozent bei. Von den zwei Milliarden Euro, die dieses Jahr investiert werden, fließen daher große Summen ins Auslandsgeschäft. Das Ziel: Bis 2020 soll der Umsatzanteil der Schwellenländer um acht Prozent auf 30 Prozent steigen - und Hochzeitskleider sollen auch in neuen Märkten pünktlich ankommen.
Investor-Info
Deutsche Post
Erreichbare Ziele
Im zweiten Quartal steigerte die Post ihr Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) um 40 Prozent auf 752 Millionen Euro. 2015 belastete der Poststreik die Ergebnisse, im laufenden Jahr hilft die Portoerhöhung. Trotz der Sondereffekte sind die Bonner zuversichtlich, dank besserer Margen und wachsender Transportvolumen ihr Jahresziel zu erreichen. Demnach soll der operative Gewinn zwischen 3,4 und 3,7 Milliarden Euro liegen - ein Plus von bis zu 53 Prozent. Die Aktie ist angesprungen.Ausgewählte Hebelprodukte auf DHL Group (ex Deutsche Post)
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Bildquellen: Deutsche Post
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Datum | Rating | Analyst | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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20.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
19.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Outperform | Bernstein Research | |
11.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
07.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Kaufen | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.12.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Equal Weight | Barclays Capital | |
13.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Equal Weight | Barclays Capital | |
12.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Neutral | UBS AG | |
11.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Neutral | UBS AG | |
06.11.2024 | DHL Group (ex Deutsche Post) Hold | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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20.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
09.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
08.11.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
18.10.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.09.2023 | DHL Group (ex Deutsche Post) Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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