Euro am Sonntag-Aktien-Tipps

Bezahldienstleister: Portemonnaie im Handy

27.06.18 01:00 Uhr

Bezahldienstleister: Portemonnaie im Handy | finanzen.net

Die Welt bezahlt zunehmend digital. Die Stars des Wandels sind vor allem junge Fintechs. Sie begeistern auch an der Börse.

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Aktien

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Devisen

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von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Theoretisch braucht man beim Einkaufsbummel in der Stadt nur noch ein Smartphone. Es lotst einen durch Straßen zu den angesagten Boutiquen, hilft beim Preisvergleich, und bezahlen kann man damit auch. Die Praxis sieht anders aus. In Deutschland tummeln sich so viele Anbieter auf dem Markt, dass Verbraucher eine Menge von "Wallets", wie die digitalen Geldbeutel heißen, bräuchten. Also zücken viele doch lieber Bargeld oder Kreditkarte.



Zwischen zahlreichen Anbietern ist der Kampf um die Vorherrschaft in der Boombranche entbrannt: Bezahldienstleister wie Paypal, Wirecard, Adyen oder Square wetteifern mit etablierten Anbietern wie Pay­direkt und Giropay um Kunden an Supermarktkassen oder bei Onlinehändlern.

Zwischen 2012 und 2017 hat sich laut IT-Marktforschungs­unternehmen Gartner die Zahl der Nutzer, die über eine Online-Anwendung Rechnungen von Konto oder Kreditkarte abbuchen lassen, von 200 Millionen auf 450 Millionen weltweit mehr als verdoppelt.


Global führend ist dabei China, wo Datenschutz in der Öffentlichkeit noch kein allzu empfindliches Thema ist. Doch auch in Deutschland gewinnt mobiles Zahlen zunehmend an Akzeptanz. Dabei geht die Entwicklung laut Experten eher langsam vonstatten. "Nicht revolutionär als neues System, sondern evolutionär über einzelne Apps", laufe dieser Prozess, sagt Nikolas Beutin von der Beratungsgesellschaft PwC.

Übernahmeschlacht läuft

Vergangenes Jahr zahlten die Deutschen beim Internet­einkauf noch am liebsten per Rechnung oder Lastschrift. Paypal nutzt aber schon etwa jeder Fünfte. Auf Dienste wie "Sofort­überweisung" und "Amazon Pay" griff nur eine einstellige Prozentzahl zurück. Paydirekt, das Angebot von Banken und Sparkassen, schaffte es gar nicht in die Statistik. Paydirekt ist die - verspätete - Antwort der heimischen Finanzbranche auf die steigende Nachfrage nach Bezahlanwendungen. Mit aktuell 1,9 Millionen Nutzern und 8900 Kooperationen hinkt der Anbieter dem Branchenprimus Paypal Lichtjahre hinterher. Allein hierzulande zählt der US-Riese 17,2 Millionen Kunden und rund 50.000 Kooperationen.



Doch auch Paypal hat harte Konkurrenz. Die Amerikaner haben zuletzt die ehemalige Muttergesellschaft Ebay als Kunden an den neuen niederländischen Börsenstar Adyen verloren. Und es formieren sich neue Riesen: Der französische Anbieter Worldline hat den Bezahldienstleister des Schweizer Finanzkonzerns Six übernommen, das nicht börsennotierte dänische Unternehmen Nets den deutschen Konkurrenten Concardis, und der heimische Adyen-Konkurrent Wirecard hat die Partnerschaft mit Visa erweitert.

Wer im Wettbewerb gewinnen will, muss global unterwegs sein. Masse entscheidet - und die Fähigkeit, möglichst viele bargeldlose Verfahren in die ­eigene Plattform einzubinden. €uro am Sonntag hat die attraktivsten Aktien analysiert.

Investor-Info

Digitales Bezahlen
Der Boom ist asiatisch

In Deutschland werden 2018 geschätzt 110 Milliarden Euro via Internet oder App überwiesen. Im Vergleich zu den umgerechnet 942 Milliarden Euro in China ist das ein Klacks.

Adyen
Teurer Börsenneuling

Adyen hat vorletzte Woche mit der Ausgabe eines Aktienvolumens von 947 Millionen Euro den größten IPO eines europäischen Fintechs hingelegt. Die Niederländer sind auf Wachstumskurs, 2017 stieg der Umsatz um 40 Prozent auf 982 Millionen Euro. Neuer Kunde ist seit Anfang 2018 Ebay. Die Aktie verdoppelte sich nahezu - und ist kein Schnäppchen mehr.

Paypal
Globaler Anführer

Auch wenn Onlinehändler Ebay Paypal neulich die Geschäftsbeziehung gekündigt hat, ist das US-Unternehmen klarer Weltmarktführer. Auch 2018 sollte Paypal den Umsatz um 15 bis 20 Prozent steigern können. Einen Beitrag dürfte die jüngste 1,9-Milliarden-Euro-Akquisition iZettle aus Schweden leisten, die stationäre Zahlvorgänge durchführt.

Square
Cleverer Innovator

Square hat jetzt eine US-Lizenz für den Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin. Bisher waren die Erträge mit virtuellen Währungen eher mau. Die Zweitfirma von Twitter-Chef Jack Dorsey investiert viel und wuchs im Kerngeschäft im ersten Quartal um die Hälfte auf 307 Millionen Dollar. Künftig starke Konkurrenz durch Paypal möglich. Riskant.

Wirecard
Deutscher Wachstumsriese

Wirecard ist dick im Geschäft mit Finanzkonzernen wie Visa oder Crédit Agricole, auch die asiatische Mizuho Bank kooperiert mit dem Fintech. Im ersten Quartal wuchs der Umsatz um 53 Prozent auf 420 Millionen Euro, das Nettoergebnis zog mit und stieg auf 70,8 Millionen Euro. Hohe Bewertung, dennoch weiteres Kurspotenzial. Branchenfavorit.

Worldline
Günstiger Gigant

Im Mai ist ein neuer Riese am europäischen Zahlungsmarkt entstanden. Der französische Anbieter Worldline hat das Kartengeschäft des Schweizer Pendants Six übernommen und lässt mit einem Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro die Konkurrenz zurück. Anleger griffen ordentlich zu, die Aktie ist noch moderat bewertet. Preis-Leistungs-Sieger.




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Analysen zu PayPal Inc

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12.02.2021PayPal OutperformCredit Suisse Group
25.06.2020PayPal buyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
31.01.2019PayPal OutperformOppenheimer & Co. Inc.
07.01.2019PayPal OverweightBarclays Capital
19.10.2018PayPal OutperformBMO Capital Markets
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31.01.2019PayPal OutperformOppenheimer & Co. Inc.
07.01.2019PayPal OverweightBarclays Capital
19.10.2018PayPal OutperformBMO Capital Markets
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01.02.2018PayPal NeutralBTIG Research
10.01.2017PayPal HoldLoop Capital
19.09.2016PayPal HoldCanaccord Adams
27.05.2016PayPal HoldNeedham & Company, LLC
28.04.2016PayPal Sector PerformFBN Securities
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