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Walmart: Immer noch ganz schön rüstig

21.10.17 11:00 Uhr

Walmart: Immer noch ganz schön rüstig | finanzen.net

Der US-Handelsriese Walmart verteidigt sein Geschäft verbissen gegen die Web-Rivalen. Jetzt zeichnen sich erste Erfolge ab - auch weil die Amerikaner tun, was sie am besten können: eisern sparen.

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von Stephan Bauer, €uro am Sonntag

Rund fünf Milliarden Dollar an einem Tag gemacht - zweifellos war der vergangene Dienstag für die Erben des US-Einzelhandelsimperiums Wal­mart ein guter Tag. Alice, Jim und Rob Walton, Kinder des Gründers Sam Walton, holten damit gegenüber ihrem größten Rivalen ein Stück auf - jedenfalls, was die Höhe des Vermögens angeht: Amazon-Gründer Jeff Bezos, zugleich einer der Reichsten des Planeten.



Im operativen Geschäft muss sich die weltgrößte Supermarktkette mit ihren fast 500 Milliarden Dollar Jahresumsatz und ihren allein 4672 Supermärkten in den USA täglich gegen den weltgrößten Onlinehändler behaupten. Die jüngsten Aussagen auf dem Investorentag von Wal-mart legen nahe, das dies immer besser gelingt. Der Online-Umsatz soll demnach im nächsten Geschäftsjahr, das im Februar 2018 startet, um rund 40 Prozent steigen. Zwar kamen im abgelaufenen Fiskaljahr erst 11,5 Milliarden Dollar aus dem Webbusiness. Gleichwohl belohnte die Wall Street die Botschaft mit einem kräftigen Kurssprung, der den Waltons den Milliardensegen bescherte.

Im Auftrag der Erben richtet Vorstandschef Doug McMillon die Strategie klar auf neue Wachstumsmärkte aus. Er steckt besonders viel Cash in den Ausbau des Online­geschäfts. McMillon legt dabei großen Wert auf aktuelle Trends. Beispiel Frischkost: Wer seine Tomaten, Karotten und Avocados online bestellt, kann den fertig verpackten Einkauf zeitsparend abholen, bis Ende des Jahres soll das in 2000 US-­Filialen möglich sein. Mehr Mitarbeiter will Walmart zudem dafür abstellen, den Kunden ihre Lebensmittellieferungen direkt ins Haus zu bringen.

Antwort auf Amazon

Das ist die Retourkutsche auf die Frischkost-Offensive Amazons. Der Webriese, der Walmart in den vergangenen Jahren gefährlich auf die Pelle rückte, hatte vor Kurzem den Händler Whole Foods gekauft und war damit in den traditionellen Lebensmitteleinzelhandel eingestiegen. Bei Lebensmittellieferungen war Bezos mit Amazon Fresh Vorreiter.

Die Antwort des Platzhirsches fand Anklang an der Wall Street. Beifall gab es überdies für ­beispiellose Knausrigkeit: Walmarts Sparmaßnahmen reichen von Jobabbau, noch härteren Preisverhandlungen mit Zulieferern bis hin zu schmaleren Etiketten und minimal kleineren Plastiktüten. Im kommenden Geschäftsjahr sollen zudem bloß zwei Dutzend der riesigen Superstores in den USA entstehen - so wenig waren es seit 25 Jahren nicht. 2016 hatte der Konzern noch 111 Supermärkte eröffnet, im Jahr davor sogar 216.



Bei aller Pfennigfuchserei vergisst Chef McMillon auch das traditionelle Geschäft nicht. Sofern es sich lohnt, wird investiert. Vor allem im Ausland. 2018 sollen außerhalb der USA 255 neue Filialen ihre Pforten öffnen. Besonders viel wird in den rasch wachsenden Märkten Mexiko und China gebaut.

Gewinne wachsen rasch

Eiserne Kostendisziplin und stete Wachsamkeit - Aktionäre wird es freuen, dass die ureigenen Unternehmertugenden, die schon Gründer Sam Walton groß machten, auch im Internetzeitalter Resultate zeigen. Trotz der enormen Investitionen soll sich der Gewinn des Handels- Altmeisters bald erholen. Zeigte die jüngste Jahresbilanz noch ein schrumpfendes Ergebnis, so soll der Gewinn sich Schätzungen zufolge im laufenden Jahr stabilisieren. Für das Fiskaljahr 2019 rechnen Analysten mit einem Zuwachs von rund sechs Prozent.

Zwei Jahre später dürften sich die Anstrengungen vollends auszahlen. Dann schlagen laut Schätzungen knapp 15 Prozent Gewinnplus zu Buche. Alice, Jim, Rob sowie alle anderen ­Aktionäre Walmarts werden es zu schätzen wissen.

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Bildquellen: Niloo / Shutterstock.com, Lisa S. / Shutterstock.com

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20.02.2024Walmart NeutralJP Morgan Chase & Co.
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17.11.2017Walmart UnderperformRBC Capital Markets
10.11.2017Walmart UnderperformRBC Capital Markets
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