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thyssenkrupp: Warum der Ton in Essen rauer wird

28.05.18 01:00 Uhr

thyssenkrupp: Warum der Ton in Essen rauer wird | finanzen.net

Der Industriekonzern bekommt ­womöglich einen neuen Minderheitsaktionär. Dieser könnte für Chef Hiesinger sehr ungemütlich werden.

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von Floriana Hofmann, €uro am Sonntag

Der Stuhl von thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger wackelt. Der US- Hedgefonds Elliott Management hat bestätigt, sich an dem Essener DAX-Konzern zu beteiligen. Der Fonds, gegründet vom US-Milliardär Paul Singer, halte einen "signifikanten" Anteil der Aktien. Dieser liege allerdings noch unter der meldepflichtigen Stimmrechtsschwelle von drei Prozent. Er kündigte einen "konstruktiven" Dialog mit thyssenkrupp darüber an, wie die Geschäfte verbessert werden können. Ziel sei es, Hiesinger abzusetzen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.



Die Anleger feierten. Der Kurs schoss am vergangenen Dienstag, als es erste Gerüchte über den Einstieg gegeben hatte, um zeitweise fast zehn Prozent nach oben. Singer gilt als aktivistischer Investor, der sich - um den Wert seiner Beteiligungen zu steigern - in das Geschäftsmodell oder die Strategie der Unternehmen einmischt.

Ähnliches kennt man auch von dem schwedischen Investor Cevian, mit rund 18 Prozent der Stimmrechte der zweitgrößte Einzelaktionär von thyssenkrupp. Zwischen Hiesinger und Cevian- Mitgründer Lars Förberg gibt es derzeit Streit um die künftige Strategie des Mischkonzerns. Der Schwede kritisiert die niedrigen Margen und die fehlenden Ziel­vorgaben. Er fordert radikalere Schritte: die Abspaltung unren­tabler Bereiche, gar eine Zerschlagung des Konzerns. Hiesinger lehnt das ab.


Langwieriger Umbau
Derzeit steht die Fusion der Stahlsparte mit dem indischen Riesen Tata Steel im Fokus. Der Zusammenschluss steht aber noch vor einigen Hürden, darunter die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Druck machen zudem die Gewerkschaften, die einen Stellenabbau in Deutschland befürchten. Auch Cevian sieht die Fusion mit Tata kritisch. Der DAX-Konzern will sich mit der Tata-Fusion unabhängig vom zyklischen und kapitalintensiven Stahlgeschäft machen.

Das dauert. Mittlerweile zieht sich der Abschluss des Joint Ven­tures seit zwei Jahren hin. Ziel ist nun Ende Juni. Erst dann will das Management die künftige Strategie darlegen. Der thyssenkrupp-Chef baut den Konzern seit mittlerweile sieben Jahren um. thyssenkrupp will sich stärker auf die lukrativeren Technologiegeschäfte fokussieren, wie die Aufzugsparte Ele­vator Technology. Einen Minderheitsanteil der Ertragsperle könnten die Essener an die Börse bringen (siehe Ausgabe €uro am Sonntag, Nummer 13/2018) - von Hiesinger oder womöglich dessen Nachfolger.


Fazit: Die Gerüchte beflügelten. Charttechnisch hat sich das Bild verbessert. Ein Investment für ­risikofreudige Anleger.




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Bildquellen: ThyssenKrupp, thyssenkrupp AG

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