Novartis: Doktor Vas’ Erfolgsrezept

von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Viele bei Novartis kennen den neuen Chef einfach nur unter dem Spitznamen Vas. Der vollständige Name wird leicht zum Zungenbrecher: Vasant Narasimhan ist Amerikaner mit indischen Wurzeln. Vor allem aber ist der 41-Jährige ein exzellenter Fachmann.

Der Mediziner war zuletzt unter anderem für die Medikamentenentwicklung von Novartis verantwortlich. Nach Jahren der Stagnation soll Narasimhan den Schweizer Riesen wieder auf Wachstumskurs führen. Die Basis dafür ist gelegt, im Detail aber lauern viele Herausforderungen.

Vorgänger Joe Jimenez verabschiedet sich mit einer optimistischen Prognose: Für das neue Jahr stellt er einen Umsatzanstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Der bereinigte Betriebsgewinn soll im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Das wären deutliche Verbesserungen und es erklärt den Kurssprung der Novartis-Aktie in dieser Woche.

In der Pharmasparte, dem größten und profitabelsten Geschäftsbereich, setzt Novartis auf neue Produkte wie das Herzmedikaments Entresto und Cosentyx zur Behandlung von Schuppenflechte. Umsatzsteigerungen dort sollen Rückgänge bei älteren Produkten auffangen, deren Patentschutz abgelaufen ist und die darum durch billige Generikakonkurrenz attackiert werden. Die aktuellen Geschäftszahlen von Novartis sprechen dafür, dass die neuen Medikamente stark genug sind.

Zwei Patienten

Die beiden kleineren Sparten bereiten dagegen Probleme: Sandoz mit dem Generikageschäft leidet unter dem Preisdruck der Branche, vor allem in den USA ist der Markt umkämpft. Narasimhan will Sandoz auf Produkte aus Bereichen konzentrieren, in denen der Wettbewerb nicht ganz so intensiv ist. Große Hoffnungen setzt Novartis dabei auf Biosimilars, also Imitate komplexer Medikamente.

Der zweite Patient, die Augenheilsparte Alcon, ist schon länger in Behandlung - und auf dem Weg der Besserung. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr, der operative Gewinn allerdings schrumpfte erneut. Frühestens in der ersten Jahreshälfte 2019 will Novartis entscheiden, was genau aus der Sparte werden soll. Denkbar wäre ein Verkauf oder eine Ausgliederung.

Als Dividende für das Geschäftsjahr 2017 sollen Aktionäre für jedes Papier 2,80 Franken erhalten. Das ist ein Aufschlag von zwei Prozent zum Vorjahr. Damit hält die Serie: Seit Konzerngründung 1996 hat Novartis seine Dividende jedes Jahr gesteigert.














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