Euro am Sonntag-Aktien-Check

General Electric und seine Tochter: Börsendebüt in Aussicht

12.01.19 01:00 Uhr

General Electric und seine Tochter: Börsendebüt in Aussicht | finanzen.net

Dass der Siemens-Konkurrent General Electric seine Sparte für Medizintechnik abspalten will, sorgt bei Investoren für neue ­Zuversicht. Was risikofreudige Anleger jetzt wissen müssen.

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Von Larry Culp, seit ­Oktober an der Spitze des finanziell schwer angeschlagenen Siemens-Rivalen General Electric (GE), wird Großes erwartet. Der Ex-Chef des US-Medizintechnikkonzerns Danaher soll das ehemals wertvollste börsennotierte US-Unternehmen zurück in die Spur bringen - so wie es Lou Gerstner 1993 bei IBM gelang und Steve Jobs 1997 bei Apple. Seit dem Allzeithoch im Jahr 2000 büßte die GE-Aktie fast 90 Prozent ihres Werts ein.



Seit Mitte Dezember gibt es wieder etwas Zuversicht für die leidgeprüften Anteilseigner des Industriekonzerns mit Sitz in Boston, Massachusetts. Um sich aus dem finanziellen Engpass zu befreien, will der Konzern offensichtlich seine Medizintechniksparte an die Börse bringen.

Nach Informationen des US-Börsendienstes Bloomberg hat das Unternehmen die dafür notwendigen Unterlagen bei der Börsenaufsicht SEC "vertraulich" eingereicht. Wie Siemens zählt auch GE im Geschäft mit Gasturbinen und in der Medizintechnik mit Computertomografen sowie weiteren ähnlich komplexen Geräten weltweit zu den größten Herstellern.


Auf Nachfragen in Bezug auf einen Börsengang (IPO) der ­Me­dizintechnik bestätigte der ­Konzern, dass man an der Abspaltung der Sparte festhalte. Details zur Form der Ausgliederung und zum zeitlichen Ablauf wurden jedoch nicht genannt. Allerdings wies eine Konzernsprecherin darauf hin, dass eine weitgehend unabhängige Tochter GE Healthcare schneller und flexibel auf Veränderungen in ihrer Branche reagieren könne.

Healthineers als IPO-Vorbild

Analysten gehen davon aus, dass der Industriekonzern ähnlich wie Siemens bei seiner Tochter Healthineers auf Dauer einflussreicher Großaktionär bleiben will, auch weil Medizintechnik zuverlässig hohe Cashzuflüsse liefert. Auf diese Geldquelle wollen die Konzerne nicht verzichten.



GE Healthcare kommt auf umgerechnet 17,5 Milliarden Euro Umsatz und liefert knapp vier Milliarden Euro Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Bei Siemens Healthineers waren es im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2018 (Ende September) 13,4 Milliarden Euro Umsatz und 1,45 Milliarden Euro operativer Gewinn.

Mit Bezug auf die Siemens- Tochter taxieren Börsianer den Börsenwert von GE Healthcare auf rund 60 Milliarden Dollar. Siemens brachte 15 Prozent von Healthineers an die Börse, ein ähnlich hoher Anteil wird bei GE erwartet.

Bilanzrisiko GE Capital

Ein Risiko in der Bilanz bleibt indes die Finanzierungstochter GE Capital. Zu den besten Zeiten des Unternehmens Anfang 2000 verfügte die Tochter über ein Portfolio von über 600 Milliarden Dollar, aus dem vieles ­finanziert wurde - von Flugzeugen bis zu Kreditkarten. Inzwischen wur­de das Portfolio, auch unter staatlichem Zwang, deutlich geschrumpft, auf 128 Milliarden Dollar. Anleger kritisieren weiterhin die Intransparenz der Risiken bei GE Capital. Zudem steht nach Ansicht der US-Anlage­beratung CreditSights das Investment-Grade-Rating von GE auf der Kippe. Der Grund dafür seien die Gesamtverbindlichkeiten von mehr als 100 Milliarden Dollar, warnten die Experten in einem Bericht. Sollten Ratingagenturen die Bonität von General Electric auf Ramsch­niveau senken, würde sich die Refinanzierung erheblich verteuern. Konzernsanierer Culp versucht indes, diese Sorgen bei Investoren zu zerstreuen, und verweist darauf, dass der Konzern Zugriff auf Reserven von 40 Milliarden Dollar habe.

Darüber hinaus machte Culp deutlich, dass im Portfolio von GE Capital die Laufzeiten der Forderungen jenen der Verbindlichkeiten entsprechen. In dem sogenannten Matched Book seien deshalb für fällige Kredite stets ausreichende Mittel vorhanden. Risikofreudige setzen schon jetzt auf eine langfristige Wende zum Besseren.






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Bildquellen: Gil C / Shutterstock.com, Carsten Reisinger / Shutterstock.com

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