Deutsche Post: Warum Pakete die Post belasten
Das Brief- und Paketgeschäft bereitet dem DAX-Konzern Deutsche Post schon einige Zeit Kopfzerbrechen. Der Umbau aber ist in vollem Gange. Laut Chef Appel sollen sich bald Besserungen zeigen.
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von Annika Kintscher, Euro am Sonntag
Seit Monaten herrscht dicke Luft beim gelben Riesen: Das heimische Brief- und Paketzustellgeschäft, genannt Post eCommerce Parcel (PeP), verhagelt der Deutschen Post die Bilanz. Ausgerechnet der Paketboom belastet den Bonner Konzern durch eine Kostenexplosion.
Anfang Juni hatte Vorstandschef Frank Appel eine umfassende Sanierung der angeschlagenen Sparte beschlossen. Die Produktivität des PeP-Geschäfts soll steigen, die Abläufe etwa in der Sortierung und Zustellung optimiert werden. Der Chef verweist auf die Besserung, die sich bald einstellen soll: "Die Effekte werden sich schon im kommenden Jahr deutlich zeigen", versprach Appel.
Vorerst hinterlässt die Baustelle tiefe Spuren in der Konzernbilanz. Bereits im abgelaufenen Quartal schlugen 392 Millionen Euro Restrukturierungskosten zu Buche. Insgesamt soll der Umbau etwa eine halbe Milliarde Euro kosten und bis Jahresende komplett verbucht sein.
Das operative Ergebnis (Ebit) schrumpfte deshalb im dritten Quartal um 55 Prozent auf 376 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal. Das Konzernergebnis sackte um mehr als 77 Prozent auf 146 Millionen Euro ab. Lediglich beim Umsatz legte die Deutsche Post um 1,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro zu. Bereinigt um Währungseffekte sowie den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen würde hier sogar ein Plus von knapp fünf Prozent stehen. Auch die PeP-Sparte verzeichnete im dritten Quartal einen leichten Umsatzanstieg von 0,6 Prozent.
Besser als erwartet
Insgesamt lief es damit für die Deutsche Post in den Sommermonaten nicht so schlecht wie erwartet. Analysten hatten mit einem höheren Ebit-Rückgang gerechnet, im Schnitt hatten sie mit 339 Millionen Euro kalkuliert. Auftrieb lieferten vor allem die drei DHL-Sparten Express, Fracht und Lieferkettenlogistik.
Appel sieht im Bereich DHL den Ergebnistreiber für die kommenden Jahre. Damit will er das angepeilte Gewinnziel bis 2020 von mehr als fünf Milliarden Euro weiterhin erreichen. Im laufenden Jahr rechnet der Chef mit 3,2 Milliarden Euro. Analysten zeigten sich erfreut darüber, dass es keine erneuten Änderungen bei der Jahresprognose und dem Ausblick gab.
Doch nicht nur die DHL-Sparten sollen es jetzt richten. Zum 1. Juli hob der Konzern bereits die Preise für Bücher- und Warensendungen an. Auch eine Preiserhöhung bei Briefen für das kommende Jahr sollte kommen. Doch hier muss sich Appel noch gedulden. Die Bundesnetzagentur kann wegen des Umbaus derzeit nicht beurteilen, welche Erhöhung des Portos angemessen wäre. Medienberichten zufolge stand ein Anstieg von 70 auf 80 Cent im Raum.
Ob die hohen Umbaukosten erste Früchte tragen, wird vor allem in der Vorweihnachtszeit deutlich werden. In den vergangenen Jahren hatte die Deutsche Post große Probleme, die stetig steigenden Massen an Paketen zu bewältigen. Es mussten zusätzlich teure Transportkapazitäten und Aushilfskräfte angeheuert werden. Das soll künftig anders werden.
Die Quartalszahlen kamen bei Börsianern schon mal gut an. Die zuletzt schwache Aktie - von Kursen über 40 Euro zu Jahresbeginn fiel sie auf unter 28 Euro im Oktober - stabilisiert sich zusehends. Seit Januar bedeutet das dennoch einen Kursverlust von fast 27 Prozent.
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