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Deutsche Post: Ein Hoch auf die gelben Wagen!

09.05.17 15:00 Uhr

Deutsche Post: Ein Hoch auf die gelben Wagen! | finanzen.net

Im Kerngeschäft treibt der Onlinehandel das Wachstum stetig voran. Als Hersteller von Elektro-Transportern beeindruckt der Logistiker nun auch die Autobranche.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Erst Tesla, jetzt auch noch die Deutsche Post. Der Bonner Logistikriese düpierte Deutschlands Autoindustrie: Vor wenigen Tagen bestellte die Fischmanufaktur Deutsche See aus Bremerhaven, Nummer 1 für die Auslieferung von Fisch und Meeresfrüchten hierzulande, 80 Elektrotransporter bei der Post. Diese hatte im Auftrag ihres Großkunden den Aufbau der E-Mobile samt Kühl­einrichtung entwickelt. Die StreetScooter, wie die Stromer heißen, können bis zu 500 Kilogramm zuladen. Eine Akku-Ladung reicht für 80 Kilometer, damit sind sie prädestiniert für Lieferfahrten in Ballungsgebieten.



2.500 Elektrofahrzeuge hat die Post bislang im Einsatz. Die Tests im Alltag haben sie mit Bravour bestanden. Noch im laufenden Jahr wollen die Bonner ihren Bestand verdoppeln - und daneben zum Autoverkäufer werden. Bis Ende des Jahres wird die Produktion auf 20.000 Fahrzeuge verdoppelt. Mindestens die Hälfte davon soll an externe Kunden gehen. Das ist eine ganze Menge. Anfang 2017 waren bundesweit bloß 34.000 E-Mobile zugelassen.

Entwickler des StreetScooters, für den es eine starke Nachfrage geben soll, ist ein gleichnamiges Start-up aus dem Umfeld der Technischen Hochschule in Aachen. Seit 2014 gehört die innovative Firma zur Post. Mit dem Aufbau eines Netzes von Ladestationen und kürzeren Ladezeiten - das israelische Start-up Store-dot soll Aufladungen in fünf Minuten in Aussicht gestellt haben - könnte die Erfolgsstory noch mehr Fahrt aufnehmen. StreetScooter-Mitgründer Günther Schuh hat währenddessen mit e.Go Mobile ein neues Start-up gegründet, das ab dem nächsten Jahr einen preisgünstigen Kleinwagen-Stromer in Serie fertigen will.

Flink und innovativ

Projekte wie StreetScooter belegen, wie innovativ und flink der einstige Staatskonzern Deutsche Post inzwischen geworden ist. Vorstandschef Frank Appel, Ex-Manager bei McKinsey und seit 2008 an der Spitze des DAX-Konzerns, hat daran wesentlichen Anteil. Wendig gibt sich der Primus auch im Kerngeschäft Logistik. Auf große Veränderungen im internationalen Handel sei die Post gut vorbereitet, sagt Appel. Den Wandel, den der Brexit oder der mögliche Protektionismus des US-Präsidenten Donald Trump mit sich bringen, fürchtet der Post-Chef nicht. Im Gegenteil. "Für einen führenden Logistiker bergen diese Entwicklungen mehr Chancen als Risiken", meint Appel. Man kenne die Zoll- und Einfuhrbestimmungen nahezu jedes Staates und wisse, wie mit Handelsschranken umzugehen sei.

Das meiste Geld verdient die Post mit Expresszustellungen sowie in der Sparte für Briefe, E-Commerce und Parcel (engl. Paket), in der Bilanz zusammengefasst als PeP. Express und PeP liefern fast 80 Prozent des operativen Gewinns. Im Expressgeschäft sind die Bonner mit einem Anteil von 34 Prozent weltweit führend. Weil der Markt auf wenige Anbieter beschränkt ist, erwartet das Bankhaus Lampe weiterhin eine stabile Preisentwicklung. Ihren hohen Anteil im deutschen Paketmarkt hat die Post im Rekordjahr 2016 weiter ausgebaut. Nach einem Plus von 1,4 Prozentpunkten kommen die Bonner hier auf gut 45 Prozent Anteil.



Die Paket-Tochtet DHL ist in 21 europäischen Ländern präsent. "Das Know-how aus Deutschland wird ins Ausland übertragen. Der Konzern wird seine Marktanteile in Europa deutlich ausbauen", sagt Stephan Bauer, Analyst beim Bankhaus Lampe.

Onlinehandel bringt Wachstum

Stärkster Treiber des Wachstums ist der Onlinehandel. Europaweit liegt der Anteil des E-Commerce bei neun Prozent der Umsätze im Einzelhandel, jährliche Wachstumsraten von über zehn Prozent sind laut Experten drin. US-Onlineriese Amazon ist einer der größten Kunden der Post. Jedes siebte Paket soll mit dem Logo des Web-Händlers ausgeliefert werden. Hierzulande ist Jeff Bezos’ Konzern mit eigenen Lieferdiensten inzwischen auch Konkurrent, etwa in München und Berlin. Post-Chef Appel analysiert jeden Schritt der Amerikaner, um gewappnet zu sein. So sicherte sich die Post einen exklusiven Liefervertrag für den neuen Lebensmitteldienst Amazon Fresh. Erfahrung mit frischem Fisch ist ja vorhanden.

Investor-Info

Deutsche Post
Solider Logistiker

Kommenden Donnerstag zieht die Post Bilanz für das erste Quartal. Analysten erwarten sieben Prozent mehr Umsatz und 14 Prozent mehr Nettogewinn. Der Jahresumsatz, zuletzt 57 Milliarden Euro, verteilt sich relativ gleichmäßig auf vier Bereiche. Das Segment Post, Onlineversand und Pakete (PeP) sowie der Expressversand bringen fast 80 Prozent des Gewinns. Nicht mehr ganz günstig, doch der Dividendentitel bleibt aussichtsreich.

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Bildquellen: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com, Deutsche Post

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