Euro am Sonntag-Aktien-Check

Continental: Zulieferer mit Sand im Getriebe

27.08.18 10:57 Uhr

Continental: Zulieferer mit Sand im Getriebe | finanzen.net

Erneut senkte der Autozulieferer seinen Ausblick. Das gefiel Anlegern gar nicht: Der DAX-Konzern verlor innerhalb eines Tages mehr als fünf Milliarden Euro an Börsenwert.

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von Floriana Hofmann, Euro am Sonntag

Das kam überraschend. Der Autozulieferer Continental hat zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate seine Prognose für Umsatz und Gewinn kassiert. Noch Anfang August hatte der DAX-Konzern den Ausblick - den er im April bereits gesenkt hatte - bekräftigt. Jetzt aber gehen die Hannoveraner für 2018 von einer bereinigten operativen Rendite (Ebit-Marge) von über neun Prozent aus statt der bisher angepeilten mehr als zehn Prozent. Beim währungsbereinigten Umsatz kalkuliert Conti mit rund 46 Milliarden Euro. Zuvor sollten es laut Plan rund 47 Milliarden Euro werden.



Grund für die erneute Warnung sind dem Konzern zufolge neben höheren Kosten und Gewährleistungsfällen insbesondere unerwartete Schwierigkeiten in der Sparte Antriebstechnik (Powertrain), zu deren Produktpalette Dieseleinspritzsysteme, Hybridtechnik und Elektromotoren zählen. "Wir waren im Powertrain-Geschäft etwas zu optimistisch", räumte Finanzchef Wolfgang Schäfer am Mittwoch ein. Conti habe unterschätzt, wie komplex die Produktion von Hybridantrieben und die 48-Volt-Technik seien.

Für das dritte Quartal 2018 erwarten die Hannoveraner nun sogar einen Gewinneinbruch: Das Ebit soll bei mehr als 700 Millionen Euro liegen - und damit rund 36 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1,1 Milliarden Euro. Für 2019 hatte Conti in dieser Sparte einen Umsatz von zehn Milliarden Euro und ein Ebit von 850 Millionen Euro angepeilt. Auch das könne nicht mehr erreicht werden.


Die Antriebssparte soll im Zuge des Konzernumbaus Mitte 2019 an die Börse gebracht werden. An diesen Plänen halten die Hannoveraner eigenen Angaben zufolge trotzdem fest. Conti hatte die weitreichende Neuaufstellung bereits im Juli bekannt gegeben. Aus dem DAX-Konzern soll von 2020 an eine Holding werden. Analysten zweifeln inzwischen: "Keiner weiß, ob das alles glattgeht", sagte Frank Schwope, Auto-Experte bei der Nord/LB.

Schwieriges Umfeld

Die Aufspaltung ist bei den vielen Herausforderungen der Autobranche notwendig. Gegenwind kommt etwa von drohenden Zöllen im Handelsstreit zwischen den USA und China, der Dieselkrise und derzeit insbesondere von der Umstellung auf den neuen Abgas-Messzyklus WLTP. Autohersteller - die Kunden von Conti - müssen ihre Fahrzeuge einer schärferen Prüfung unterziehen. Finanzchef Schäfer hatte kürzlich in einem Interview erklärt, die härteren Prüfungen könnten zu Verzögerungen in der Autoproduktion und damit auch bei den Zulieferungen von Continental führen.



Die langfristigen Aussichten für Continental sind hingegen nicht ganz so schlecht: Die Bücher sind voll. Im ersten Halbjahr gingen Bestellungen im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro in Hannover ein - so viel wie noch nie. Ob jedoch der DAX-Konzern das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann, bleibt abzuwarten.





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Bildquellen: Nils Versemann / Shutterstock.com, Continental

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