Burberry: Luxus lernt Bescheidenheit
Ein neuer Chef soll den Aktienkurs der britischen Modefirma Burberry aufrichten. Die Börse reagiert mit Kursgewinnen. Wie die Chancen auf einen nachhaltigen Trendwechsel stehen.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Die Belastung ist wohl zu groß: Seit zwei Jahren ist Christopher Bailey bei Burberry Konzernchef und Kreativ-Direktor in Personalunion. Und das mitten in einer schweren Krise in der Modeindustrie.
Jetzt hat Burberry Konsequenzen gezogen: Bailey wird sich ab dem kommenden Jahr auf seinen Job als Modemacher konzentrieren. Die Führung des Konzerns übernimmt dann Marco Gobbetti, derzeit Chef der unter anderem für Handtaschen bekannten französischen Marke Celine. Der 57 Jahre alte Manager hat mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Modeindustrie - jetzt soll er die für ihr Karomuster bekannten Briten auf Linie bringen. Als neue Finanzchefin kommt zudem Julie Brown von der Medizintechnikfirma Smith & Nephew.
Die französische Bank BNP Paribas sieht die Personalie als einen Schritt nach vorn. Ähnlich urteilt die Investmentbank Morgan Stanley: Bailey könne sich künftig ganz auf die Produkte von Burberry konzentrieren, was im aktuell schwierigen Branchenumfeld wichtig sei. Brown wiederum habe bewiesen, dass sie Kostensenkungen liefern könne.
Mode- und Luxusgüterhersteller glänzen in wirtschaftlichen Boomphasen. Lange war Asien wichtigster Umsatztreiber für die Hersteller von eleganter Kleidung, Schuhen, Handtaschen und kostspieligen Accessoires. Die wirtschaftliche Abkühlung der Region und schärfere Anti-Korruptionsgesetze in China haben die Lust auf Luxus gedämpft. Bei Burberry ist der bereinigte Vorsteuergewinn im vergangenen Geschäftsjahr um acht Prozent auf 421 Millionen Pfund abgemagert. Die Unternehmen schnallen den Gürtel enger. Statt über neue Kollektionen nachzudenken, hat Bailey zuletzt viel gerechnet. Sein Krisenplan sieht vor, die Kosten bis 2019 um zehn Prozent zu senken. Das Sortiment wird um 20 Prozent reduziert, das Geschäft soll stärker auf den Verkauf von Handtaschen und das Internet ausgerichtet werden.
Rückenwind durch Brexit
Noch ist die Wende nicht geschafft. Es gibt aber leicht positive Signale aus dem Handel: In den Monaten April bis Juni ist Burberrys Umsatz auf vergleichbarer Ladenfläche nicht so stark gesunken wie erwartet, um drei statt der von Analysten einkalkulierten fünf Prozent. Helfen dürften Währungseffekte. Weil das Britische Pfund durch den Brexit deutlich an Wert verloren hat, sind Shoppingtouren in das Königreich für Touristen billiger geworden. Zugleich erwirtschaftet Burberry 90 Prozent des Umsatzes im Ausland. Einnahmen dort bringen jetzt mehr Pfund in die Kasse.Probleme bleiben: Bei Burberry fällt die hohe Abhängigkeit vom asiatisch-pazifischen Markt ins Gewicht. Dort erzielten die Briten zuletzt fast 40 Prozent ihrer Umsätze. Auch die Zusammenarbeit zwischen Bailey, der den neu geschaffenen Posten eines Präsidenten einnehmen wird, und Gobbetti könnte zu Spannungen führen, etwa wenn Gobbetti Maßnahmen seines Vorgängers infrage stellt.
Die Börse setzt große Hoffnungen auf die Neuaufstellung bei Burberry: Die Aktie hatte zuletzt innerhalb von drei Tagen um zehn Prozent zugelegt. Ein Blick auf die Kennziffern zeigt, dass die Aktie nicht extrem bewertet ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt auf Basis der für die nächsten zwölf Monate erwarteten Konzerngewinne etwa im langjährigen Mittel. Die Dividendenrendite ist mit rund drei Prozent für Burberry-Verhältnisse hoch. Eine Spekulation auf einen Trendwechsel an der Börse kann sich also lohnen.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Burberry Group plc., Oliver Hoffmann / Shutterstock.com
Nachrichten zu Burberry plc
Analysen zu Burberry plc
Datum | Rating | Analyst | |
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16.11.2023 | Burberry Sell | UBS AG | |
14.11.2019 | Burberry Underperform | RBC Capital Markets | |
11.07.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
08.07.2013 | Burberry Group halten | Barclays Capital | |
05.07.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.07.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
05.07.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
21.06.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
12.04.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
04.04.2013 | Burberry Group kaufen | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
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08.07.2013 | Burberry Group halten | Barclays Capital | |
04.07.2013 | Burberry Group halten | Exane-BNP Paribas SA | |
27.06.2013 | Burberry Group halten | Société Générale Group S.A. (SG) | |
24.05.2013 | Burberry Group halten | Nomura | |
22.05.2013 | Burberry Group halten | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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16.11.2023 | Burberry Sell | UBS AG | |
14.11.2019 | Burberry Underperform | RBC Capital Markets | |
14.10.2009 | Burberry sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
15.07.2009 | Burberry sell | Société Générale Group S.A. (SG) | |
21.04.2009 | Burberry sell | Société Générale Group S.A. (SG) |
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